Vor Oracle-Übernahme

Sun hat angeblich seinen Rock-Prozessor beerdigt

16.06.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Sun hat dem Vernehmen nach kurz vor der Übernahme durch Oracle den Mehrkern-Prozessor "Rock" beerdigt, eines der ambitioniertesten Projekte zur Revitalisierung des kalifornischen Serverbauers.
Suns 'Rock' - alles nur ein Sample?
Suns 'Rock' - alles nur ein Sample?
Foto: Sun Microsystems

Dies berichtet die "New York Times" in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf zwei Insider bei Sun. Sun hatte seit mehr als fünf Jahren an der Entwicklung von Rock gearbeitet in der Hoffnung, damit IBM und Intel wieder besser Paroli bieten zu können. Rock sollte 16 Kerne haben und dem gleichen CMT-Konzept (Chip Multithreading) folgen wie der "Ultrasparc T1" und "T2", aber deutlich mehr Leistung bieten und sich damit für große General-Purpose-Server eignen. Firmenchef Jonathan Schwartz hatte sich im April 2007 in seinem Blog euphorisch über die ersten Samples geäußert.

Sun verbaut in seinen Highend-Servern seit einiger Zeit Sparc-Prozessoren seines japanischen Entwicklungspartners Fujitsu. Wenn sich die Einstellung von Rock bewahrheiten sollte, dann dürften die Japaner wohl auch weiterhin die Prozessoren liefern - Sun könnte so Kosten für Forschung und Entwicklung sparen, was wiederum auch Oracle zusagen dürfte.