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Er besitzt Microsoft-Aktien

Sun gegen Microsoft: Special Master muß Amt wieder abgeben

04.09.1998
Von md 
Er besitzt Microsoft-Aktien

COMPUTERWOCHE (MÜNCHEN) - Der Gerichtsberater John Flaherty mußte sein Amt im von Sun Microsystems angestrengten Verfahren gegen Microsoft niederlegen. Grund: Seine Anwaltskanzlei hält Aktien von Microsoft. Der ehemalige kalifornische Staatsanwalt war erst in der vergangenen Woche zum Special Master berufen worden. Er sollte entscheiden, was - gerade im Hinblick auf technische Details - an die Öffentlichkeit gelangen dürfe und was nicht. Richter Ronald Whyte vom Bezirksgericht in San Jose, Kalifornien, muß sich nun nach einem neuen Berater umsehen, was die Verhandlung weiter verzögern könnte.

Vergangenen Montag fanden nach monatelangen Verzögerungen die ersten nichtoffiziellen Anhörungen statt. Richter Whyte hörte jede Seite zwei Stunden lang zu der technischen Seite des Falls an. Mit seiner im Oktober 1997 eingereichten Klage will Sun den Redmondern verbieten, das „Java-compatible"-Logo in seinem Browser zu verwenden. Nach Ansicht des Unternehmens aus Mountain View ist der Explorer nicht kompatibel zum Java Development Kit 1.1, da das Java Native Interface und die Remote Method Invocation nicht unterstützt würden. Zudem seien die Java Class Libraries so weit verändert worden, daß eine plattformunabhängige Nutzung nicht mehr möglich sei. Microsoft hatte auf die Vorwürfe mit einer Gegenklage geantwortet.