Bis zu eine Million Java Desktop Systems pro Jahr

Sun feiert Prestigeerfolg in der Volksrepublik China

28.11.2003
MÜNCHEN (CW) - Sun Microsystems hat in China einen Großauftrag für sein "Java Desktop System" gelandet. Die China Standard Software Co. (CSSC), ein Konsortium chinesischer Hightech-Unternehmen, entschied sich für Suns standardisierte Softwareumgebung. Bis zu eine Million Seats könnten pro Jahr ausgeliefert werden.

Interessant ist der Deal insbesondere deshalb, weil die CSSC eng mit der Regierung der Volksrepublik China zusammenarbeitet. Sun wird nach den vorliegenden Informationen zunächst 500000 Lizenzen des Linux-Pakets Mad Hatter - so lautet der Kodename des Java Desktop System - an die Chinesen liefern. Einzelheiten sollten am 25. November (nach Redaktionsschluss) in Schanghai bekannt gegeben werden.

Die Sun-Produkte wird der Softwarepartner dann unter eigenem Namen vermarkten. Das Java Desktop System enthält den Gnome-Desktop, Staroffice-Applikationen, den Mozilla-Browser, die Java 2 Standard Edition sowie das Linux-Betriebssystem.

Sun schweigt sich darüber aus, wie viel CSSC für die Pakete zahlt. Als Einzelversion verlangt der Anbieter pro Paket und PC 100 Dollar, pro Unternehmensmitarbeiter und in Kombination mit dem Server-Pendant Java Enterprise System werden 50 Dollar fällig.

Während in Suns Mutterland USA der Open-Source-Trend noch nicht weit verbreitet ist, können die Vertreter offener Software in anderen Regionen immer häufiger Erfolge verzeichnen. So gibt es insbesondere von Seiten verschiedener Regierungen starkes Interesse an Konkurrenzprodukten zu Microsoft. In den vergangenen Monaten hatte sich nicht nur die Europäische Union (EU) für Open Source eingesetzt. Ähnliche Abkommen zur Entwicklung von Softwareumgebungen auf offenen Standards wurden auch in Indien, Thailand, den Philippinen und Vietnam geschlossen. Auch China hatte sich in der jüngeren Vergangenheit für Open Source stark gemacht. (jm)