SMP-Rechner für technische Märkte

Sun drängt mit Servern ins Technical Computing

21.03.1997

Sun plant, seine "Enterprise"-Server künftig unter der Bezeichnung "Ultra HPC Server" zu vermarkten (HPC = High Performance Computing). Die im Januar als Enterprise 10000 angekündigte 64-Wege-Maschine "Ultra HPC 10000" soll in direkte Konkurrenz zu entsprechenden Servern von DEC, IBM, HP und Silicon Graphics treten.

Kernstück der Bemühungen Suns, in das lukrative Segment rechenintensiver technischer Anwendungen einzudringen, ist ein Paket von Entwicklungs-Tools, das der Hersteller im November 1996 von Thinking Machines erworben hatte. Mit Hilfe dieser Werkzeuge können Anwender parallele Programme für das Betriebssystem Sun Solaris schreiben. Sun möchte die Tools ergänzen, um die Lastverteilung in Mehrprozessor-Umgebungen und die Kommunikation zwischen den CPUs zu verbessern.

Bei seinem Vorhaben setzt der Computerbauer aus Mountain View, Kalifornien, vor allem auf eine bessere Skalierbarkeit seiner Server-Linie. Neben der Clustering-Software "Full Moon", die auf der Messe Internet World offiziell angekündigt wird, arbeitet das Unternehmen an einer neuen Clustering-Technologie, die voraussichtlich Mitte 1998 verfügbar sein wird.

Noch vor Jahresende möchte Sun außerdem die Option anbieten, sämtliche seiner Server über die verbreitete Verbindungstechnik SCI (Scalable Coherent Interface) von Dolphin zu koppeln. Mit Hilfe von SCI-Ringen könne man den Kunden skalierbare Rechner mit bis zu 256 Prozessoren anbieten, so die Angaben.

Bis Mitte 1998 soll zudem ein 16-Port-Switching-Modul marktreif sein, mit dessen Hilfe sich laut Sun mehr als 1000 Prozessoren clustern lassen. Ebenfalls 1998 möchte der Hersteller eine Software namens "Checkpoint" ausliefern, die komplexe Berechnungen innerhalb einer Anwendung nach einem Software- oder Hardwarefehler wieder anfährt.