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Sun bringt J2EE 1.4 am 24. November

17.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am Montag kommender Woche, dem 24. November, wird Sun Microsystems die Spezifikation für J2EE (Java 2 Enterprise Edition) 1.4 für ISVs (Independent Software Vendors) veröffentlichen. Damit gibt das Unternehmen den Startschuss für die Zertifizierung für das durch Verzögerungen bei der Web-Services Interoperability (WS-I) verspätete Release der Server-Plattform. Diese stellt gleichzeitig die Grundversion von Suns neuem Application Server 8.0 (Computerwoche online berichtete) dar, der erstmals auf der J2EE Reference Implementation (RI) basiert.

Ein Insider bei einem führenden J2EE-Softwareanbieter erklärte indes gegenüber "Computerwire", er halte die neue Spezifikation für nicht so "revolutionär" wie das aktuelle J2EE 1.3, mit dem Sun eine Reihe zentraler Programmierschnittstellen für Messaging und Integration eingeführt hatte. Ein Großteil der 1.4-Infrastruktur sei bereits bekannt. "Wir sind über die frühen Stadien hinaus. Jetzt gibt es vor allem Feinschliff", sagte die Quelle.

Sun dagegen bezeichnet das neue Release vor allem wegen der Nutzung von Web-Services und der Kompatibilität zum WS-I Basic Profile 1.0 als "sehr spannend". "Wir haben endlich eine Plattform, die alte Anwendungen mit der neuesten Generation von J2EE verbindet", sagte etwa Executive Vice President und Softwarechef Jonathan Schwartz. Nicht zuletzt will Sun mit J2EE endlich mehr Geld verdienen - unter anderem mit einer leistungsfähigeren Version des Application Servers mit unter anderem Clustering-Unterstützung. Gleichzeitig soll J2EE verstärkt Entwickler ansprechen. Hier möchte Sun vor allem dem quelloffenen JBoss Anteile abjagen.

Schwartz wies außerdem Vorwürfe von IBM zurück. Big Blue hatte in einem Posting auf der Website des Java Community Process (JCP) die Geschäfts- und Lizenzbedingungen von J2EE 1.4 als "vage" kritisiert, bislang diese Stellungnahme aber nicht konkreter erläutert. "IBM mag das Gefühl nicht, dass es den JCP nicht kontrolliert", lästerte Schwartz. Des Weiteren kündigte Suns Softwarechef an, die nächste J2EE-Spezifikation könnte APIs (Application Programming Interfaces) aus der hauseigenen "N1 Grid Engine" enthalten. "Das ist für die Java-Plattform ein nahe liegendes Feature. Wie man etwas provisionier- und gut verbindbar baut", so Schwartz. (tc)