Netbeans erhält 18 neue Zusatzmodule

Sun baut Java-Entwicklungsumgebung aus

13.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Die von Sun Microsystems ins Leben gerufene Open-Source-Initiative Netbeans.org erweiterte ihre Entwicklungsumgebung (IDE) um 18 Module. Sie machen weitere Java-Technologien innerhalb des Werkzeugs verfügbar.

Die von Sun als Open Source freigegebene Java-IDE "Netbeans" beruht auf dem Produkt der gleichnamigen tschechischen Firma, die der Hersteller vor drei Jahren übernommen hatte. Sie bildet auch die Basis für das kommerziell vertriebene "Sun ONE Studio". Wie die Konkurrenzprodukte von IBM ("Eclipse") und Borland ("Jbuilder") lässt sich auch das Sun-Werkzeug über eine Schnittstelle für Plugins um neue Funktionen erweitern. Neben Anbietern wie Rational oder Mercury Interactive bieten auch freie Entwickler solche Module an und können sie über http://contrib.netbeans.org publizieren.

Zu den 18 angekündigten Erweiterungen zählt die Unterstützung für Java Data Objects (JDO), einem Java-Standard für die persistente Speicherung von Objekten, vornehmlich in relationalen Datenbanken. Zudem wird nun die Nutzung des quelloffenen Frameworks "Struts" des Apache-Jakata-Projets innerhalb von Netbeans vereinfacht. Dieses ist für die Entwicklung von Web-Anwendungen auf Basis des Entwurfsmusters Model-View-Controller (MVC) vorgesehen.

Einige der neuen Erweiterungen dienen dem Auffinden von Fehlern und dem Testen von Java-Programmen. Dazu zählen die Module "Support Interface" und "Bug Submitter". Sie sollen erlauben, direkt aus der IDE Support-Anfragen oder Fehlerreports an den Hersteller eines Moduls zu schicken. Die "Metrics"-Komponente soll bei der Code-Analyse helfen. "Xtest" umfasst eine Reihe von Tools um die Performance eines Programms zu überprüfen.

Eine Übersicht über die neuen Netbeans-Module findet sich unter http://www.netbeans.org/articles/press/modules-15-08-2002.html . Eine weiteres Add-on bleibt dem Sun ONE Studio vorbehalten und soll Linux-Entwickler bei der Programmierung von Web-Services unterstützen. Es sieht vor, dass native, in C oder C++ geschriebene Linux-Anwendungen in Java-Klassen gekapselt und über Soap angesprochen werden können. (ws)