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Sun arbeitet an neuen Preismodellen

02.06.2004

"In fünf Jahren wird niemand mehr für Hardware bezahlen", glaubt Jonathan Schwartz, Chief Operating Officer (COO) von Sun Microsystems. Sollte die Prognose des für das Tagesgeschäft zuständigen Managers zutreffen, muss sich sein Unternehmen etwas einfallen lassen, um den ohnehin schon seit längerem anhaltenden Negativtrend des eigenen Hardwaregeschäfts zu stoppen. Anlässlich der Sun-Veranstaltung "Network Computing" im chinesischen Shanghai kündigte der Server-Spezialist an, seine Produkte künftig verstärkt als Abonnement-Modelle anbieten zu wollen. Den Kunden will Sun vorkonfigurierte Pakete aus Hardware, Software und Services offerieren. Abgerechnet wird nach Nutzung der Bundles.

So will Sun den Anwendern beispielsweise Speicherplatz auf seinen "Storedge-9980"-Systemen vermieten. Wer einen Drei-Jahresvertrag abschließt, bekommt das Gigabyte für 1,95 Dollar im Monat. Darin enthalten sind Storage-Management-Software sowie Support-Services. Dienstleistungen wie bessere Management-Funktionen oder weitere Systeme beispielsweise für Datenspiegelungen kosten extra. Sun bleibt dabei Eigentümer der Speichergeräte und betreibt diese in eigenen Rechenzentren.

Auch für das Java-Enterprise-System (JES) hat Sun ein speziell an die Bedürfnisse von Länder- und Staatsverwaltungen angepasstes Preismodell vorgestellt. Während sich die Preise des Server-Software-Bundles für Unternehmen nach der Zahl der Mitarbeiter richten, sollen sich die Kosten für die Verwaltungseinrichtungen nach der Zahl der Einwohner des jeweiligen Landes bemessen. Dabei müssen bevölkerungsreiche Länder wie auch weniger entwickelte Staaten weniger bezahlen. Sun will seine Preise nach einem Ranking der Vereinten Nationen ausrichten. Laut den bislang vorliegenden Informationen bewegen sich die Kosten des JES-Pakets für Regierungen zwischen 33 Cent und knapp zwei Dollar je Einwohner und Jahr. (ba)