Preispräferenzen für lokale Anbieter:

Südafrika fördert Elektronikindustrie

17.08.1984

JOHANNESBURG (VWD) - Verstärkt fördern will Südafrika jetzt den Aufbau einer lokalen Elektronikindustrie. Der Minister für Industrie, Handel und Tourismus, Dawie de Villiers, kündigte entsprechende Maßnahmen an und setzte gleichzeitig eine ständige Kommission ein, die eine Koordination in diesem Bereich durchsetzen soll.

Der Elektronikmarkt in Südafrika hat ein Volumen von zirka 3 Milliarden Rand (etwa 5,6 Milliarden Mark). Rund 40 Prozent davon absorbieren staatliche Stellen. Etwa 10 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen auf militärische Ausrüstung, 20 Prozent auf Industrieelektronik, 22 Prozent auf elektronische Konsumgüter, 22 Prozent auf Datenverarbeitungsanlagen und 26 Prozent auf Telekommunikationstechnik.

Künftig werden lokale Anbieter bei staatlichen Stellen generell in den Genuß einer Preispreferenz in den Höhe von 25 Prozent gegenüber ausländischen Konkurrenten kommen. Bei der Verwendung südafrikanischer Technologie soll dieser Satz um 10 Prozent aufgestockt werden.

Mehr als 67 Prozent der von staatlichen Stellen georderten Ausrüstung oder Anlagen enthalten derzeit keinerlei südafrikanische Komponenten, im Privatsektor dürfte der Anteil noch höher liegen. Erste Schritte hin zu einem Wandel sind jedoch bereits zu erkennen. So wurde vor einiger Zeit mit finanzieller Beteiligung der Industrial Development Corp. (IDC) das erste Unternehmen zur Herstellung integrierter Schaltkreise gegründet.