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16.05.2012
Jobkandidaten wünschen sich transparentere Bewerbungsverfahren der Arbeitgeber. Diese wiederum erwarten eine bessere Vorbereitung der Bewerber.

Ein Leser hatte im Online-Forum der COMPUTERWOCHE eine Menge Fragen an den Atos-Recruiting-Director Jörg Bolender, der das Forum zuletzt betreute. Vor allem für die Einstellungspolitik des Unternehmens interessierte sich der Leser: "Arbeiten Sie mit Headhuntern zusammen? Greift Atos auf eine Liste von bevorzugten Personalberatern zurück? War-um existiert die teilweise recht hohe Einstiegshürde Bewerbung nur per Online-Formular (plus teilweise Kontaktnummer in Großbritannien, und das bei deutschsprachigen Ausschreibungen für Stellen in Bayern)? Und hat die vermeintlich einfachere Initiativbewerbung per PDF-Mail bei verschiedenen Agenturen und Personalberatern nicht den Hauch einer Verzweiflungstat? Wen wollen Sie offline, etwa via Print-Inserate, erreichen?"

Personalprofi Jörg Bolender antwortet:

"Derzeit herrscht ein Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften; das bedeutet, dass auch ein internationaler IT-Dienstleister wie Atos unterschiedliche Rekrutierungswege beschreiten muss. Dazu zählen neben klassischen Maßnahmen wie Print- und Online-Stellenanzeigen auch ein Engagement in sozialen Netzen und die Unterstützung durch Personalberater.

Atos hat sowohl globale als auch lokale Rahmenvertragspartner, die uns bei der Besetzung der derzeit mehr als 400 offenen Positionen unterstützen. Dazu kommen projektbezogene Aufträge an Personalberater mit fachlicher oder geografischer Spezialisierung. Über die Direktansprache (Direct Search) besteht die Möglichkeit, auch so genannte passive Kandidaten zu erreichen, die sich zu dem Zeitpunkt gar nicht aktiv auf Jobsuche befinden.

Sowohl Atos als auch Personalberater erwarten, dass sich Bewerber mit dem Unternehmen beschäftigen. Die vermeintlich einfachere Bewerbung per PDF-Formular ist nicht unbedingt immer besser. Sicher gilt es hier auch, die Barrieren für eine Bewerbung zu reduzieren. Unser Bewerbungs-Tool akzeptiert selbstverständlich ein Upload von Dokumenten in den gängigen Formaten, so dass sich die Eingabe in das Online-Formular im Wesentlichen auf die Kontaktdaten beschränkt.

Das deutsche Datenschutzgesetz ist sehr restriktiv, was die Verarbeitung von personenbezogenen Daten angeht. Über das Online-Bewerbungs-Tool können wir - anders als bei einer Mail-Bewerbung - sicherstellen, dass der Bewerber der Weiterverarbeitung und Weiterleitung seiner Unterlagen zustimmt.

Printanzeige fürs Image

Insbesondere im IT-Bereich sind Online-Stellenanzeigen sehr effektiv. Dennoch haben alle Anzeigenschaltungen (online und offline) einen Personal-Image-Effekt, der zum großen Teil auch dazu dient, die Arbeitgebermarke bekannter zu machen.

Über Print-Stellenanzeigen wollen wir vor allem Kandidaten außerhalb der klassischen IT oder Management- und Führungspersonen erreichen. (hk)

Karriere-Ratgeber

Noch bis zum 30. Mai beantwortet der Münchner Manager Jens Rieger Karrierefragen im CW-Online-Forum.

Rieger ist seit März 2011 Mitglied der Geschäftsleitung beim IT-Dienstleister Maiborn Wolff et al. und verantwortet dort das Automotive-Geschäft.

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