Studium im Schnelldurchlauf

04.09.2001
Von in Bettina
Duale Studiengänge gelten als Alternative zu den üblichen Bildungsmodellen. Absolventen eines Studiums mit integrierter Berufsausbildung sind jung und haben bereits Berufserfahrung, wenn sie in den Vollzeitjob wechseln. Aber der Vorstandsposten nach dem Akademiediplom bleibt trotzdem die Ausnahme.

Lange Studienzeiten, chronischer Geldmangel und keine Ahnung, auf welche Fachgebiete man sich spezialisieren soll - die Probleme eines Unistudenten sind dem BA-Kandidaten fremd. Der Absolvent einer Berufsakademie hat nach drei Jahren Ausbildung und Berufspraktika sein Diplom in der Tasche und verdient in dieser Zeit schon mindestens 1200 Mark im Monat.

Quelle: Zippel´s Läuferwelt
Quelle: Zippel´s Läuferwelt

Hat sich ein Bewerber einmal für einen BA-Studiengang entschieden, lotst ihn ein streng strukturierter Stundenplan sicher ans Ziel.

Berufsakademien, die ein staatlich anerkanntes Diplom vergeben, existieren in Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und Berlin. Aber auch Fachhochschulen, wie die FH der Deutschen Wirtschaft in Hannover (FHDW), bieten ein duales Diplomstudium an. Dreimonatige Praxisphasen im Unternehmen wechseln sich mit Theoriequartalen an der Akademie ab. Während der Studienzeit zahlen die Firmen den Studenten ein Ausbildungsgehalt. Theorie und Praxis sind eng verwoben: In Vorlesungen und Seminaren werden Fälle diskutiert, die die Schüler aus der betrieblichen Praxis kennen. Auch die schriftliche Arbeit, die das Grundstudium abschließt, und die Diplomarbeit am Ende des Studiums behandeln fachliche Probleme des jeweiligen Ausbildungsbetriebs.

Der Lehrplan ist eng gesteckt, das Pensum gerade in den Fächern Software-Engineering oder betriebliche Informationssysteme riesig, findet Jan-Christian Engelbrecht: "Dabei sind nicht die fachlichen Anforderungen das Problem, sondern die Fülle des zu lernenden Stoffes." Dafür sei das Gelernte meist direkt in der Praxis anwendbar, so die Erfahrung des 24-jährigen Wirtschaftsinformatik-Studenten. Gleich im ersten Semester schrieb er für seinen Ausbilder, die Höft und Wessel AG, Hannover, eine Internet-Software, die auf der CeBIT präsentiert wurde.