Studieren am Hasso-Plattner-Institut

05.07.2002
Von in Alexandra
100 Millionen Mark stiftete SAP-Mitbegründer und -Vorstandschef Hasso Plattner aus seinem Privatvermögen, um das nach ihm benannte Institut für Softwaresystemtechnik ins Leben zu rufen. Mittlerweile hat der dritte Jahrgang in Potsdam sein Studium aufgenommen.

Berlin, 8 Uhr morgens: Kühle, erfrischende Luft dringt in die Lungen der Jogger, die Autofahrer summen zur Musik aus dem Radio, das nur noch Hits spielt und keine Staus mehr meldet. Die grüne Welle läuft - dank der neuen softwaregestützten Ampelsteuerung. Soweit der Traum von Konrad Hübner. Der 21-Jährige, der im dritten Semester am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam studiert, hat eine große Vision und ist damit nicht allein, denn am HPI begegnet man der Vision des Großen auf Schritt und Tritt.

Systeme verständlich machen

Der Campus ist eine Parklandschaft mit einer Fläche von 30 000 Quadratmetern.

Professor Wendt im Gespräch mit Studenten.
Professor Wendt im Gespräch mit Studenten.

Das Studium ist darauf ausgerichtet, große Softwaresysteme zu verstehen, sie trotz ihrer Komplexität verständlich darzustellen und sie planen zu können. Größe zu begreifen als erster Schritt, um später als Führungskraft Großes bewegen zu können?

Für Professor Siegfried Wendt, Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und zuvor Ordinarius für Digitale Systeme und Datenverarbeitung an der Universität Kaiserslautern, hat der Anspruch, eine Elite auszubilden, keinen negativen Beigeschmack: "Unser Ziel ist es, nicht nur Teamleiter für sechs Leute, sondern auch Entwicklungsleiter mit einer Verantwortung für 3000 Mitarbeiter und mehr heranzuziehen. Ein Softwaresystem-Ingenieur soll große Gruppen von Experten führen, komplexe Teilaufgaben zerlegen und sie auch an kleinere Gruppen delegieren können." Dafür seien vor allem ein überdurchschnittliches Abstraktionsvermögen und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit notwendig.