Studie ueber die wichtigsten Eigenschaften von Notebooks Die meisten der neuen Tragbaren arbeiten mit dem 486-Prozessor

11.06.1993

Die CeBIT'93 nutzte Zenith Data Systems fuer eine Studie, die die in den Augen der deutschen Anwender wichtigsten Eigenschaften von Notebooks untersuchte. Zentrale Erkenntnis: Fuer die Benutzer ist eine lange Betriebsdauer fernab der Steckdose das wesentlichste Kriterium.

27 Prozent der befragten 578 Messebesucher sahen darin die unverzichtbarste Notebook-Eigenschaft. Auf Rang zwei der Skala rangiert eine brillante Darstellung, 19 Prozent der Befragten setzten hier ihr Kreuzchen. Grosse Festplatten (zwoelf Prozent) und schnelle Prozessoren (elf Prozent) folgten auf den Plaetzen drei und vier, knapp vor Fax und Modem, die neun Prozent der Befragten entscheidend fuer die Qualitaet eines Notebooks halten.

Mehr als drei Kilogramm will der deutsche Anwender nicht mit sich tragen. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass ein

Notebook deutlich unter drei Kilogramm wiegen soll, 41 Prozent wuenschen sich ein Gewicht von unter zwei Kilogramm.

Welche Software setzen die User hierzulande nun auf einem Notebook ein? 40 Prozent benoetigen hauptsaechlich ein Programm zur Textverarbeitung, 20 Prozent der Befragten arbeiten mit Datenbanken und 15 Prozent mit einem Kalkulationsprogramm. Ueber die Haelfte aller Befragten (56 Prozent) gab an, dass ihr Unternehmen in den naechsten Wochen oder Monaten Notebooks anschaffen wolle.

Hier eine Auswahl neuer Geraete: Von Compaq gibt es drei neue Modelle aus der LTE-Lite-Serie. Der "4/33C" mit dem neuen 486SL- Prozessor von Intel kommt mit 33 Megahertz Taktfrequenz und farbigem Aktiv-Matrix-Display. Die Modelle "4/25E" und "4/25" verwenden die mit 25 Megahertz getaktete SL-CPU, wobei die E- Version eine monochrome Anzeige besitzt. 4 MB RAM ist fuer alle drei PCs der Standard, bei den Festplattenkapazitaeten stehen 120 und 210 MB zur Auswahl. Die Preise fuer die rund drei Kilogramm schweren Geraete beginnen bei zirka 2700 Dollar. Zwischen zwei und fuenf Stunden kann mit

einem Satz Batterien gearbeitet werden. Fuer alle Rechner aus der LTE-Lite-Serie bietet Compaq mit dem "Enhanced Quick Connect" eine Moeglichkeit, zehn unterschiedliche Peripheriegeraete an die Klein- PCs anzuschliessen. Fuer rund 300 Dollar ist das knapp ein Kilogramm schwere Zusatzgeraet zu haben.

Epson startet eine Preisoffensive mit dem neu vorgestellten "Actionnote 4SLC/25", dessen US-Strassenpreis der Hersteller auf zirka 1400 Dollar schaetzt. Dafuer bekommt man eine 486SLC-CPU mit 25 Megahertz Taktfrequenz, 4 MB RAM, ein Floppy-Laufwerk, einen Trackball von Logitech, der auf beiden Seiten angebracht werden kann, und eine Festplatte mit 80 MB (optional 120 MB) Speicherkapazitaet. DOS und Windows sind vorinstalliert, das VGA- LCD kann gleichzeitig auf einem externen Monitor darstellen. Das Geraet mit rund zwei Kilogramm Gewicht soll im Juli gezeigt werden.

Einen Monat frueher, im Juni, will Olivetti den Nachfolger des Quaderno praesentieren. Genaue Spezifikationen sind noch nicht bekannt, allerdings erwartet man einen voll ausgestatteten PC mit PCMCIA-Schnittstelle, Trackball und vorinstallierter Software inklusive der Spracheingabe-Funktion. Der Preis fuer das rund 1,5 Kilogramm leichte Notebook duerfte um die 3000 Mark liegen.

Computerhersteller Dauphin Technology laesst seinen Notebook-PC "DTR-1" bei IBM in Austin fertigen. Die dortige Fabrik ist anscheinend mit der Produktion der PS/1-, PS/2- und RS/6000- Rechner nicht ausgelastet, wohl aber auf die Fertigung von kleinen Komponenten fuer Handheld-Computer spezialisiert.

Bis Jahresende moechte das Austin Industrial Business Center (AIBC) rund 30 Prozent seines Umsatzes mit Auftragsproduktion erwirtschaften. Der DTR-1, der ausschliesslich von Dauphin konstruiert und auch vermarktet wird, verfuegt ueber eine 486SLC-CPU mit 4 oder 6 MB RAM, eingebaute Festplatte und Faxmodem.

Ein Rennpferd unter den Farb-Notebooks stellte Texas Instruments mit dem "Travelmate 4000E WinDX2/50" vor. Intels 486DX2-Chip mit 50 Megahertz

Taktfrequenz, 4 MB Hauptspeicher, der auf 20 MB erweitert werden kann, Festplatte mit 200 MB Speicherkapazitaet, ein Aktiv-Matrix- Display, das 256 Farben bei einer Aufloesung von 640 x 480 Pixel anzeigt, und ein schnelles Videosystem sind die Highlights des Reise-PCs. Der Preis des Geraets duerfte sich um die 5000 Dollar bewegen.

Toshiba bringt gleich vier neue Modelle auf den Markt, zwei mit 486SX-CPU bei 20 Megahertz und zwei mit 486SL-CPU, die mit 33 Megahertz getaktet ist. Alle PCs kommen mit 4 MB RAM sowie vorinstalliertem DOS und Windows. Am unteren Ende der Preisliste stehen die "Satellite-T1900"-Rechner mit monochromen oder Farbbildschirm und Preisen ab 1650 Dollar, beziehungsweise 2450 Dollar fuer die Farbausfuehrung. Die schnelleren "T4600"-Notebooks, ebenfalls als Schwarzweiss- und Farbmodell erhaeltlich, kosten ab 3300 Dollar.

Eines der am besten gehueteten Geheimnisse bei Apple sind Ausstattung und Faehigkeiten des als Denkwerkzeug betitelten "Newton". Der Klein-PC, der in Zusammenarbeit mit Sharp entwickelt wird, soll noch in diesem Sommer zumindest in der englischen Version vorliegen. Sharp plant, gegen Ende des Jahres seine Newton-Version zu praesentieren, haelt sich bei den technischen Spezifikationen allerdings ebenso bedeckt. Zu erfahren war, dass Newton ueber ein LC-Sensor-Display verfuegen wird, ueber das man per Stift seine Eingaben macht, aeusserst stromsparend arbeiten kann und per Infrarot Daten senden und empfangen wird.