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Boston Consulting: Herausforderder strotzen vor Wirtschaftskraft

Studie: Top-Konzerne unterschätzen Angreifer aus Schwellenländern

04.12.2007
Die Top-Konzerne der Industrienationen unterschätzen Experten zufolge die aufstrebenden Wirtschaftsriesen der Schwellenländer dramatisch.

"Viele Manager der westlichen Marktführer können heute nicht einmal die Namen ihrer neuen Rivalen aussprechen", warnt Unternehmensberater Bernd Walter von der Boston Consulting Group (BCG). Die zahlreichen Herausforderer strotzten vor Wirtschaftskraft und veränderten den Wettbewerb in vielen Branchen.

In einer neuen globalen Studie listet BCG 100 besonders auffällige Aufsteiger aus Asien, Mittel- und Lateinamerika sowie aus Osteuropa auf, die heutige westliche Marktführer massiv bedrohen. Der größte Teil der neuen Titanen komme aus China (41) und Indien (20), weitere aus Brasilien (13) und Mexiko (7). Unter den Top 100 befindet sich als eine der bekannteren Namen der indische Autoriese Tata Motors, der gerade die Ford-Marken Jaguar und Land Rover kaufen will. Ebenso dazu zählt der chinesische Computerhersteller Lenovo, der die PC-Sparte des US-Schwergewichts IBM übernahm.

Insgesamt erzielen die 100 Herausforderer der Liste bereits einen Umsatz von 1,2 Billionen US-Dollar (818 Milliarden Euro). Bis 2010 würden sie ihre Erlöse auf 3,3 Billionen US-Dollar steigern, schätzt die am Montag in New York und München veröffentlichte BCG-Studie.

Den Konzernen der westlichen Industrienationen rät Walter, sich intensiv mit den neuen Wettbewerbern zu beschäftigen. "Wer tatenlos abwartet, wird sich bald heftiger Konkurrenz oder gar feindlicher Übernahmen erwehren müssen." Allein im Jahr 2006 kauften die "Angreifer" 72 Unternehmen. (dpa/tc)