Studie: Mittelstand fordert mehr Reformen

01.03.2006
Von Richard Knoll
Mehr als die Hälfte der mittelständischen Führungskräfte glaubt, dass auf Bundesebene "Alles beim Alten bleibt". Wichtige Reformschritte würden fehlen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Organisation mittelständischer Führungskräfte "The Executive Committee" (TEC).

Ein weiteres Drittel (33 Prozent) schließt sich der Auffassung, dass sich nichts ändere, teilweise an. Fast 42 Prozent der befragten Führungskräfte werfen Union und SPD außerdem vor, mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zu regieren, was die Situation für den Mittelstand weiter verschlechtere.

Obwohl dem Bericht zufolge rund 56 Prozent der Mittelständler in den kommenden 12 Monaten mit steigenden Umsätzen und immerhin noch 40 Prozent mit höheren Gewinnen rechnen, bleibt der Mittelstand gegenüber der Bundesregierung mehrheitlich skeptisch. Fast 90 Prozent der Mittelständler fordern von der Großen Koalition in Berlin tiefergehende Reformschritte, wie etwa eine flexible Tarifautonomie.

Knapp 73 Prozent (Mehrfachnennungen waren erwünscht) erwarten laut dem TEC-Bericht zudem von Union und SPD mehr Investitionen in zukunftsgerichtete Projekte. Gut 70 Prozent halten eine stärkere Beteiligung des Mittelstandes an wirtschaftspolitischen Entscheidungen für einen weiteren wichtigen Punkt. Rund 60 Prozent fordern zudem die Schaffung von Lehrstühlen speziell für den Mittelstand.