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Studie: Mitarbeiter sind gefährlicher als Viren

07.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einer Studie der Unternehmensberatung Mummert & Partner hat sich in Deutschland die Zahl der Angriffe auf die IT-Systeme von Unternehmen in den letzten vier Jahren verdoppelt. Fast 60 Prozent der Firmen sind schon einmal das Opfer von Hackern oder Saboteuren geworden, insgesamt zählte das Bundeskriminalamt im Jahr 2001 rund 80.000 Angriffe. Dabei hat jedes zehnte Unternehmen keine Ahnung, wie die Attacken durchgeführt wurden. Die Berater fanden jedoch heraus, dass für rund 25 Prozent aller Sicherheitslücken die eigenen Mitarbeiter verantwortlich sind. Der Grund: Sie können die Systeme nicht richtig bedienen und verursachen dadurch vermeidbare Fehler.

Auch als böswillige Angreifer tun sich der Studie zufolge die Angestellten hervor. Zwei von drei Attacken kommen aus dem eigenen Haus. Der Auslöser ist meist Frust: Ärger mit Kollegen sowie Unzufriedenheit mit der Stellung und dem Gehalt. Bei der Ausführung der Angriffe entwickeln die Saboteure wenig Phantasie. Die überwiegende Mehrheit nutzt altbekannte Schwachstellen in den Betriebssystemen. Nur 14 Prozent finden Sicherheitslücken, die die IT-Experten bis dahin noch nicht kannten.

85 Prozent der angegriffenen Unternehmen hatten durch die Hackeraktivitäten finanzielle Verluste zu verbuchen. Vier von fünf Firmen rechnen mit einem weiteren Anstieg der IT-Kriminalität. Für die Studie befragt hat Mummert 50 Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnologie. (lex)