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Studie: Microsofts License 6 verursacht höhere Kosten

21.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - 60 Prozent der Unternehmen, die auf Microsofts Lizenzprogramm "License 6" umgestiegen sind, beklagen Steigerungen der Softwarekosten, besagt eine Studie, die die Yankee Group gemeinsam mit Sunbelt Software unter 1000 IT-Verantwortlichen erhoben hat. Damit bestätigten sich Vermutungen der Manager vom Oktober 2001 nicht ganz. Damals hatten 80 Prozent mit höheren Kosten gerechnet. Dass weniger Unternehmen als erwartet mehr zahlen, führt Yankee-Analystin Laura DiDio auf zwei Faktoren zurück: Großkunden, die ihre Systeme alle zwei bis drei Jahre erneuern, konnten individuelle Verträge mit Microsoft aushandeln und Microsoft hat vielen Kunden kostenlose Zusatzdienste angeboten.

Im einzelnen ergibt die Studie, dass für 22 Prozent der License-6-Kunden die Kosten um bis zu 20 Prozent gestiegen sind. Knapp 17 Prozent der Anwender haben bis zu 30 Prozent Mehraufwand zu bewältigen und rund 7,5 Prozent der Unternehmen müssen bis zu 50 Prozent mehr gegenüber früher drauflegen. Bei weiteren 14 Prozent führte der Umstieg auf das neue Lizenzprogramm zu einer wahren Kostenexplosion. Fast die Hälfte dieser Gruppe zahlen nun das Doppelte im Vergleich zur alten Regelung. Die andere Hälfte muss immerhin über 50 Prozent Mehraufwand in Kauf nehmen. Nur für rund zehn Prozent der Unternehmen hat sich der Umstieg gelohnt. Sie konnten dadurch die Kosten um bis zu 20 Prozent mindern. Ein Prozent der Befragten sparten sogar mehr ein.

Nur 38 Prozent aller Unternehmenskunden nehmen überhaupt an der License 6 teil. 72 Prozent halten Updates alle zwei bis drei Jahre für überflüssig und kaufen lieber neue Vollversionen nach Bedarf. Das Vorläufermodell "License 5" nahmen noch 42 Prozent der Anwender wahr. (lex)