Studie: Kinder unterschätzen Gefahren von Handy und Internet

13.08.2007
Die EU-Kommission hat eine Befragung von Kindern und Jugendlichen zur Handy- und Internetnutzung durchgeführt. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die jungen Nutzer zwar selbstbewusst mit den neuen Medien auseinandersetzen, die Gefahren und Risiken allerdings unterschätzen.

Für Kinder und Jugendliche in Europa ist die Internet- und Handynutzung selbstverständlich geworden und im Allgemeinen sind ihnen die Gefahren in der virtuellen Welt bekannt. Bei Problemen würden sie allerdings nur als letzten Ausweg einen Erwachsenen um Hilfe bitten. Das ist das Ergebnis einer Befragung von Kindern im Alter zwischen 9-10 und 12-14 Jahren aus allen EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen und Island, die im Auftrag der Europäischen Union durchgeführt wurde.

Vor allem die Mobilfunknutzung wird von Kindern und Jugendlichen als gefahrlos eingestuft, knapp 75 Prozent der 9- bis 10-Jährigen und sogar 90 Prozent der 12- bis 14-Jährigen besitzen ein Handy. Nach Aussage von EU-Kommissarin Viviane Reding sei es ermutigend, dass sich die europäische Jugend so selbstbewusst in der digialen Welt zurechtfindet. "Wir müssen das Bewusstsein für die Chancen und Risiken der neuen Medien weiter stärken, [...] besonders bei den Eltern", so Reding. Wenn es um die Sicherheit von Kindern ginge, dürfe sich niemand selbstzufrieden zurücklehnen.

Die Befragung zeigt, dass gerade bei jungen Handynutzern der SMS-Austausch und Anrufe mit Eltern und Freunden im Vordergrund stehen. Während die Internetnutzung der Kinder häufig durch deren Eltern eingeschränkt wird, wird der Umgang mit dem Handy kaum kontrolliert.

Obwohl vielen der jungen Nutzer die Risiken der Handy- und Internetnutzung durchaus bewusst sind, würden die meisten versuchen, das Problem selbst oder mit Hilfe von Freunden zu lösen, und ihren Eltern nur in ernsten Fällen davon erzählen. "Ich würde allen außer meinen Eltern davon erzählen", so ein befragtes Mädchen im Alter zwischen 9-10 Jahren aus Deutschland.