Studie: Internet ersetzt persönlichen Kontakt nicht

29.05.2006
Computer werden unser Leben weniger verändern als vermutet. Das meint zumindest eine Delphi-Befragung.

Vor allem zwischenmenschliche Kontakte lassen sich nicht durch Technik ersetzen. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung fragte 250 Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft nach der Rolle der IT im Jahr 2020.

Sie gehen davon aus, dass die virtuelle Zusammenarbeit die Effizienz, Kreativität und Innovationen in den Unternehmen fördern kann - mit der Folge, dass auch für immer mehr einfache Arbeiten sehr gute Computer- und Internet-Kenntnisse erforderlich sind. Arbeitnehmer ohne diese Fähigkeiten könnten deshalb aus dem Arbeitsmarkt herausgedrängt werden.

Trotz möglicher positiver Auswirkungen für die Wirtschaft: Eine "weit reichende Virtualisierung der Freizeitgestaltung" erwarten die Experten nicht. Für unwahrscheinlich halten sie etwa, dass mehr als die Hälfte der Menschen Museen nur noch im Internet besucht statt wirklich hinzugehen oder gar den persönlichen Plausch durch den Online-Chat ersetzt.

Die Erhebung fand von Mitte September bis Ende Oktober 2005 statt. Die deutschsprachigen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gaben darin ihre Einschätzung darüber ab, welche Änderungen die IT für Arbeit, Freizeit, soziale Kontakte, Gesundheit, Mobilität, Bildung und Sicherheit bis zum Jahr 2020 bringen wird.

Die Delphi-Befragung ist ein mehrstufiges Interviewverfahren, um Trends und Entwicklungen besser einschätzen zu können. Die Experten wurden über Patent-Datenbanken, IT-Publikationen, Konferenzen oder persönliche Kontakte ausgesucht. (tc/hk)