Studie: HP baut die meisten ungesunden Drucker

08.08.2007
Australische Wissenschaftler haben eine Menge Laserdrucker daraufhin getestet, wie stark sie Partikel in die umgebende Raumluft emittieren.

Die Emissionen stehen vermutlich vor allem im Zusammenhang mit dem ultrafrein pulverisierten Toner. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift "Environmental Science & Technology" (ES&T) der American Chemical Society und lässt vor allem Hewlett-Packard in einem ungünstigen Licht erscheinen.

Von den 13 in den Testreihen als "High Emitter" klassifizierten Druckern kamen zwölf von HP (darunter der "Color LaserJet 4650dn", "Color LaserJet 5550dtn", "Color LaserJet 8550n", "LaserJet 1320n", "LaserJet 2420n", "LaserJet 4200dtn", "LaserJet 4250n", "LaserJet 5", "LaserJet 8000dn" sowie der "LaserJet 8150n").

Vor allem HP-Drucker betroffen

Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass auch insgesamt die überwiegende Mehrheit der getesteten Drucker, nämlich 48 (oder 83 Prozent) von insgesamt 58 Geräten, aus der Produktion von HP stammten. Die übrigen waren von unter anderem Canon, Ricoh und Toshiba.

In der Kategorie "Non-Emitter" kamen 29 von 37 Geräten von HP, genauso wie fünf der sechs "Low Emitter" und beide "Middle Emitter". Insgesamt stammen 19 der 21 Laserdrucker mit messbaren Partikelemissionen von Hewlett-Packard.

Die drei Co-Autoren der Studie, die an der Queensland University of Technology in Brisbane und beim Queensland Department of Public Works arbeiten, führten mit ausgewählten Druckern weitere Tests durch, die einen Zusammenhang auch mit dem Alter der verwendeten Toner-Kartusche nahe legen.

Den von den australischen Wissenschaftlern gemessenen Daten widersprach HP in einer Stellungnahme einen Tag später nicht direkt. Es verwehrte sich aber gegen die Schlussfolgerung, Emissionen von Laserdruckern stellten ein gesundheitliches Risiko dar. Es stimme zwar, dass Drucksysteme ultrafeine, feine und auch grobe Partikel abgäben; jedoch lägen die Werte dafür stets unterhalb der anerkannten Grenzwerte.

Forscher vom Lawrence Berkeley National Laboratory des US-amerikanischen Energieministeriums bestätigten prinzipiell den Standpunkt von Hewlett-Packard. "Wir wissen nicht, was die Ergebnisse der Studie bedeuten", schrieb der Umweltforscher Rich Sextro auf der Website der Forschungseinrichtung. "Es ist sicher nicht gut, vielen ultrafeinen Partikeln ausgesetzt zu sein, aber was das in der wirklichen Welt bedeutet, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht."

Noch zu wenig Erkenntnisse

Die australische Studie gehört zu den ersten, die Emissionen von Laserdruckern untersuchen. Wie aber genau Drucker Partikel produzieren und woraus diese Partikel bestehen, ist weitgehend unbekannt was auch HP betonte: "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lassen sich die Natur und Zusammensetzung solcher Partikel nicht genau bestimmen, egal ob sie nun aus einem Laserdrucker oder aus einem Toaster stammen."

Alle Seiten, auch die australischen Studienautoren, stimmen zumindest darin überein, dass zu diesem Thema mehr Forschung nötig ist. Solange kein direkter Zusammenhang zwischen Laserdruckern, Partikeln und Gesundheitsrisiken nachgewiesen ist, seien "feine Partikel allein nicht genug, um sich Sorgen zu machen", erklärte Tom McKone, ein anderer Berkeley-Lab-Wissenschaftler. (tc)