Provider sind für den Verbraucher interessanter als Medienfirmen

Studie: Deutsche surfen genauso lange wie Amerikaner

17.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Aus einer jetzt veröffentlichten Studie der Marktforscher von MMXI Europe BV geht hervor, daß die deutschen Internet-Anwender genau wie die amerikanischen rund fünf Stunden pro Monat privat surfen, die Engländer vier und die Franzosen drei.

Befragt wurden im Oktober jeweils 3000 Surfer in den drei großen europäischen Märkten England, Frankreich und Deutschland. Die Resultate wurden mit den amerikanischen Zahlen verglichen. Was die Gesamtzahl der Netzbenutzer betrifft, rangieren die USA unangefochten auf Platz eins mit 61,3 Millionen, vor England mit 7,8 Millionen, Deutschland mit 5,3 und Frankreich mit 2,4 Millionen.

Die meistbesuchte Seite in Deutschland ist die von T-Online, in Frankreich führt Wanadoo von France Telecom. Insgesamt aber schneidet Yahoo am besten ab, denn es belegt in England Platz eins und in Deutschland und Frankreich jeweils Platz zwei. Der große Konkurrent AOL ist in Deutschland Dritter, in England und Frankreich jedoch nur Fünfter.

Was die Marktforscher überrascht, ist das schlechte Abschneiden der Medienfirmen. Außer BBC auf Rang zehn in England schaffte es kein solches Unternehmen, unter die ersten zehn zu gelangen. Stefan Slowinski, Internet-Analyst bei Robertson Stephens International, glaubt, daß der Aufstieg der nationalen Anbieter noch kommen wird. Wer den Massenmarkt erobern wolle, müsse unbedingt mehr lokale Angebote parat halten.

MMXI ist eine Tochtergesellschaft der drei großen Marktforschungsinstitute Media Metrix, New York, Ipsos aus Frankreich und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg.