Studie: Der Chipmarkt zog zum Jahreswechsel wieder an

11.01.2002
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Fünkchen Hoffnung hat den trüben Chipmarkt zu Beginn des Jahres erhellt. Im vergangenen November konnte ein Umsatzwachstum verzeichnet werden, zudem steigen die Preise für Speicherbausteine wieder an. Doch noch ist die Krise nicht ausgestanden.

Im November sind die weltweiten Umsätze mit Chips den zweiten Monat in Folge gestiegen. Hatten die Einnahmen im Oktober noch 10,44 Milliarden Dollar betragen, setzten die Hersteller nach Angaben der Semiconductor Industry Association (Sia) im Monat danach 10,6 Milliarden Dollar um. Dies bedeutet einen Anstieg von 1,6 Prozent. Besonders stark fiel das Wachstum mit 5,3 Prozent auf 2,32 Milliarden Dollar in Europa aus, während der Markt in den USA stagnierte und in Japan sogar um ein Prozent schrumpfte.

Angesichts des Jahresvergleichs wird der jetzige Anstieg von 1,6 Prozent allerdings stark relativiert. So wurden im November 2000 Chips im Wert von 18,27 Milliarden Dollar umgesetzt, rund 42 Prozent mehr als gegenwärtig. Für das Gesamtjahr 2001 erwartet die Sia ein weltweites Minus von 31 Prozent.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Marktvolumen von Chipequipment in den USA erneut gesunken ist. Laut Erkenntnissen der Semiconductor Equipment and Materials International (Semi) summierten sich die Bestellungen im November auf 612,3 Millionen Dollar, rund fünf Prozent weniger als noch im direkten Vormonat. Umgesetzt wurden 842,2 Millionen Dollar, was ein Minus von sechs Prozent gegenüber Oktober 2001 bedeutete. Verglichen mit November 2000 schrumpfte der Markt in den USA um 65 Prozent.

Trotzdem erhöhte der koreanische Halbleiterhersteller Hynix in der ersten Januarwoche die Preise seiner DRAM-Speicherbausteine und brachte dadurch verlorenes Vertrauen in die Aktien der einschlägigen Hersteller zurück. Die Konkurrenten Samsung und Infineon wollen eigenen Angaben zufolge nachziehen. Am Spot-Markt verteuerte sich der Preis für einen 128-Mbit-Chip um 30 Prozent auf knapp 2,40 Dollar. (ajf)