State of the Data Center Report

Studie belegt steigenden Druck auf Rechenzentren

14.01.2009
Von 
Uli Ries ist freier Journalist in München.
Anzeige  Laut Symantecs aktueller Studie werden Rechenzentren mit steigenden Erwartungen an Performance und Verfügbarkeit konfrontiert und müssen gleichzeitig kosteneffizienter arbeiten. Das Thema "Green IT" findet in Rechenzentren derzeit nur Beachtung, wenn es zur Kostenersparnis beiträgt.
Für die 2008er Version von Symantecs "State of the Data Center Report" wurden 1.600 Firmen in 21 Ländern befragt.
Für die 2008er Version von Symantecs "State of the Data Center Report" wurden 1.600 Firmen in 21 Ländern befragt.
Foto: Symantec

Weltweit kämpfen IT-Verantwortliche mit steigenden Service-Erwartungen und Sparzwängen. Das ergab der von Symantec vorgestellte zweite Report seiner Art, für den weltweit rund 1.600 Firmen – darunter 123 Unternehmen aus Deutschland – in 21 Ländern befragt wurden. Nach dem State of the Data Center Report gibt es aber noch weitere Knackpunkte: Die Besetzung von Stellen bleibt problematisch, Server- und Storagekapazitäten werden nicht konsequent genutzt und Notfallpläne zur Datenwiederherstellung sind nicht auf dem neuesten Stand.

75 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die Anforderungen der Nutzer an Rechenzentren stark gestiegen sind - in Deutschland waren es sogar 79 Prozent. Fast zwei Drittel (60 Prozent) sind der Meinung, dass die tatsächliche Erfüllung geforderter Service-Level immer schwieriger wird. Dieser Erwartungsdruck wird durch die Tatsache verschärft, dass Kostensenkungen das wichtigste Business-Ziel für 2009 sind. Die Verringerung der Ausgaben ist für 28 Prozent der deutschen Studienteilnehmer die Vorgabe Nummer eins für 2009.

42 Prozent der Befragten wollen höhere Anforderungen bei gleichzeitiger Kostenreduzierung durch die Automatisierung von Routineaufgaben bedienen. Für 40 Prozent sind die abteilungsübergreifende Schulung der Mitarbeiter und für 35 Prozent die Reduktion der Komplexität ihres Rechenzentrums wichtige Maßnahmen. In Deutschland entfallen auf die beiden ersten Maßnahmen jeweils 46 Prozent, an dritter Stelle steht mit 42 Prozent jedoch die zentrale Definition von Standardlösungen.

Der umweltbewusste Trend zum "grünen Rechenzentrum" setzt sich fort. Grünen Initiativen sind jedoch – neben einem verstärkten Gefühl der sozialen Verantwortung – überwiegend von der Kostenfrage getrieben. Als Gründe für "Green IT" nannten Befragten Einsparungen beim Energieaufnahme (54 Prozent) und bei Kühlungskosten (51 Prozent) sowie das soziale Verantwortungsbewusstsein (42 Prozent).

Laut der Symantec-Studie sind 36 Prozent der Firmen im Rechenzentrum unterbesetzt. Für 43 Prozent der Befragten ist es schwierig, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Rund 45 Prozent nutzen Outsourcing, um ihrem Personal mehr Zeit für andere Projekte zu gewähren. Business Continuity, Backup und Storage Management sind dabei die am häufigsten ausgelagerten IT-Aufgaben.

Der Report zeigt zudem, dass die Rechenzentren der teilnehmenden Firmen durchschnittlich nur 53 Prozent ihrer Kapazitäten nutzen. Im Storage-Segment ist der Auslastungsgrad mit 50 Prozent sogar noch geringer. Im Bereich Server zielen die meisten Gegenmaßnahmen auf Serverkonsolidierung und -virtualisierung ab, im Bereich Storage sind es Storage-Virtualisierung, Storage Resource Management und Continuous Data Protection.

Datensicherung und -wiederherstellung sind ebenfalls verbesserungswürdig. 27 Prozent gaben an, dass ihr Disaster Recovery Plan überarbeitet werden müsste. Die Pläne von 9 Prozent sind völlig unzureichend. Für Deutschland sind die Ergebnisse mit 22 und 4 Prozent marginal positiver.