Fraunhofer-Studie Green IT

Strombedarf nur "ganzheitlich" reduzierbar

09.09.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Green Computing sollte mehrere Ziele haben

Ganzheitliche Konzepte und Maßnahmen des "Green Computing" sollten deshalb mehrere Ziele haben: Erstens sollten sie die Auslastung der vorhandenen Rechen- und Speicherleistung von derzeit etwa 30 auf 60 Prozent oder mehr verbessern. Zweitens sollten die Effizienzpotenziale moderner Klima- und Anlagentechnik genutzt und drittens der Wirkungsgrad der Stromwandlung im Gesamtsystem erhöht werden. Beispiele sind der mögliche Betrieb von Servern unter höheren Temperaturbedingungen von etwa 27 bis 35 Grad Celsius sowie mittelgroße, lokal erreichbare Rechenzentren als kostengünstige energieeffiziente Alternative zu Home-Servern und kleinen Serverräumen in KMUs.

Weitere Möglichkeiten zum Stromsparen im IKT-Bereich sind die Verbesserung einzelner Produkte und die Systemoptimierung. Beispielsweise ermöglicht die Miniaturisierung von elektronischen Komponenten und Baugruppen bei vielen Endgeräten erhebliche Energieeinsparungen. Die Anwendung der besten verfügbaren Hard- und Software für die Systemoptimierung ("Green Components") ist daher eine weitere Empfehlung der Fraunhofer-Studie.

Zudem weist die Untersuchung auf den Bedarf neuer statistischer Daten und Methoden zur Messung der realen Energieeffizienz hin, da eine effektive Steuerung und Nutzungsoptimierung eine höhere Transparenz der Datenströme und des daran gebundenen Stromverbrauchs braucht ("Green Information"). Die Studie kann kostenlos von der BMWi-Website heruntergeladen werden. Weitere Strategien zu Green IT finden Sie auch in diesem Computerwoche-Beitrag.