Gerüchte über internes Papier:

Streit um Personalabbau bei der Post

25.03.1988

BONN (pi) - Ein internes Papier aus dem Bundespostministerium über Personaleinschränkungen hat neue Befürchtungen über einen umfassenden Abbau von Stellen ausgelöst. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet in seiner neuesten Ausgabe, Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling wolle noch im laufenden Jahr 10 000 Stellen streichen, vor allem bei den Fernmeldeämtern und bei der Briefzustellung.

Ein Sprecher des Postministeriums wies den Bericht zurück. Die Post werde zum Jahresende genauso viele Beschäftigte haben wie Anfang 1988. Es wurde darauf verwiesen, daß der Bundesrechnungshof wie auch eine interne Revision Personalreserven bei der Post ausgemacht haben. So könne die Einführung neuer Techniken im Fernmeldebereich bestimmte Tätigkeiten überflüssig machen. Durch unternehmensinterne Umstrukturierungen bei der Post werde es keine nachteiligen Auswirkungen für die Kunden geben.

Nach Aussage der SPD trifft dagegen der Bericht über den Stellenabbau bei der Post zu. Aus SPD-Kreisen hieß es, mit den aktuellen Planungen werde die Behauptung der Regierung Kohl erneut "als hohles Gerede entlarvt", Arbeitsplätze sichern zu wollen. Personalräte der Post würden derzeit massiv unter Druck gesetzt, weil die Parole ausgegeben werde, eine schnelle Zustimmung könne das Streichungsvolumen verkleinern.