Massenspeicher und Backup-Geräte bei Small Business Systemen:

Streamer scheint noch die sinnvollste Lösung

29.07.1983

MÜNCHEN (bwk) - Für welche Speicherperipherie und Datensicherungsgeräte sich der Käufer eines Small Business Systems entscheidet, hängt wesentlich von seiner Anwendung und natürlich auch von seinem, Geldbeutel ab. Der beste Kompromiß bei den Massenspeichern dürfte die Fest-/Wechselplattenstation sein, die relativ preisgünstig ist und den normalen Anwendungen auch gut gerecht wird. Als sinnvollste Lösung scheint sich immer mehr das Streamer-Kassetten-Tape durchzusetzen, das langsam Jedoch durch eine neue Technologie Konkurrenz bekommt: die wechselbare Festplatte.

Diskettenlaufwerke als Massenspeicher von Small Business Rechnern einzusetzen, ist nur sinnvoll wenn die Anwendung des Rechners nicht über den "persönlichen" Bereich des Benutzers hinausgeht. Das Bürosystem hat in solchen Anwendungen auch eher die Funktion eines Mikros und die Anwendungen beschränken sich auf einfache Programme wie Textverarbeitung oder Finanzplanung. Sobald jedoch höherwertige komplexe Programme wie Auftragsbearbeitung oder eine komplette Buchhaltung auf dem Bürocomputer gefahren werden, reichen die Floppies nicht mehr aus. Hier muß zusätzlich eine Festplatte installiert werden.

Komfortabler Speicher

Diese Festplatten bieten gegenüber den Floppylaufwerken nicht nur den Vorteil, komfortabel große Datenmengen abzuspeichern, da der Benutzer nicht ständig das Trägermedium nach kurzer Zeit wechseln muß. Sie speichern die Daten darüber hinaus sicherer und haben vor allem kürzere Antwortzeiten, was bei der Datenverarbeitung im Mehrbenutzerbetrieb eine wichtige Rolle spielt.

Gegenüber der reinen Wechselplatte liegt die Festplatte günstiger im Preis. Die Kosten betragen bei den festinstallierten Magnetspeichern für Small Business Systeme pro Byte je nach Kapazität zwischen etwa 0,07 und 0,03 Pfennig. Wechselplatten gleicher Kapazität kosten dagegen etwa 30 Prozent mehr, was einem Preis zwischen 0,1 und 0,05 Pfennig pro Byte entspricht.

Viele Programme im Office-Bereich wie etwa die Lohn- und Gehaltsabrechnung werden nur zu bestimmten Zeiten im Rechner benötigt. Auf Festplatte abgespeichert, würden diese Softwarepakete unnötig Speicherplatz belegen. Wechselplatten beanspruchen demgegenüber nur dann das Laufwerk, wenn die Daten wirklich benötigt werden.

Kompromißlösung

So hat sich im Bürocomputersystem ein Speichermedium durchgesetzt, das den besten Kompromiß darstellt: die Fest-/Wechselplatte, die gegenüber der reinen Wechselplatte einen relativ günstigen Preis hat und dem Anwender jedoch gleichzeitig den Komfort dieses Speichermediums bietet.

Im Bereich der Datensicherung spielt die Floppy-Disk bei Small Business Systemen eine größere Rolle denn als reiner Massenspeicher. Sie ist in Anwendungen, die keine größeren Datenmengen zu verarbeiten haben, eine kostengünstige Lösung. Aber auch bei großen Programmen, die nur relativ geringe Änderungen beinhalten, spielen die Diskettenlaufwerke weiterhin eine wichtige Rolle. Die Einstiegskosten für eine Station sind gering und auch die Preise für die Disketten selbst halten sich in Grenzen.

Dennoch setzt sich das Streamer-Kassettenlaufwerk bei Bürocomputern, die auch größere Datenvolumen zu verarbeiten haben, immer mehr durch. Der derzeit noch relativ hohe Preis beginnt dank technischer Weiterentwicklung zu sinken. Das Stream-Laufwerk ist außerdem gegenüber den Diskettenlaufwerken bei ebenfalls wechselbarem Medium schneller und komfortabler.

Derzeit liegen die Preise für ein 20-MB-Streamer-Tape zwischen 6000 und 7000 Mark. Diese Vorteile favorisieren das Tape auch im Vergleich zu den teueren Wechselplatten, die bisher in vielen Anwendungen in Ermangelung besserer Lösungen als Datensicherungsmedium eingesetzt wurden.

Doch taucht hier bereits eine neue Alternative auf, die wichtigen Daten sicher, billig und komfortabel zu sichern: die wechselbare Winchesterplatte. Erste 5 ?-Zoll-Exemplare sind bereits auf dem Markt und kosten bei einer Kapazität von 5 + 5 MB zwischen 15 und 17 000 Mark.