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Festplatte im Netz

Strato HiDrive macht Datenhaltung mobil

29.01.2010
Von 

Patrick Hagn hat bis November 2019 das Competence Center Video geleitet. Er war zuständig für alle Videos auf Computerwoche, CIO und Channelpartner.

Wer auf seine Dateien zugreifen will muss zwangsläufig an den Rechner, auf dem diese gespeichert sind. Damit soll bald Schluss sein. Hosting-Anbieter Strato bringt zur CeBIT im März HiDrive auf den Markt - eine persönliche Festplatte im Internet.

Strato verspricht den Nutzern von HiDrive, dass alle Daten geräteunabhängig von überall verfügbar sind. Anwender könnten vom Büro auf einen Brief zugreifen, den sie zuhause geschrieben haben, bei Freunden Urlaubsfotos durchblättern oder im Internetcafe aus dem Ausland ihre Musiksammlung ordnen.

Mögliche Einsatzszenarien der Strato HiDrive.
Mögliche Einsatzszenarien der Strato HiDrive.
Foto: Strato AG

Wer mit großen Datenmengen hantiert kann aufatmen, denn Strato geizt nicht mit Speicherplatz. Bis zu 5 Terabyte können hinterlegt werden. Auch Sparfüchse kommen auf ihre Kosten. Der Einstiegspreis liegt bei 5 Euro pro Monat für 100 GB Speicher. Die Kosten für die größeren Datensilos will der Anbieter erst auf der CeBIT bekannt geben.

Am heimischen Rechner verhält sich HiDrive wie eine ganz normale Festplatte. Das funktioniert laut Anbieter ohne zusätzliche Software oder nervige Treiberinstallationen. Technisch wird dies über das Protokoll SMB/CIFS realisiert, mit dem in Büros auch Server und Datenspeicher angesprochen werden. Im Internetcafe dürfte kaum jemand von der Idee begeistert sein, ein Laufwerk einzurichten. Hier bietet HiDrive die Möglichkeit, sich mit jedem gängigen Browser über HTTP einzuloggen. Mobile User werden sich über die Unterstützung des Protokolls WebDAV freuen. Damit ist auch Datenaustausch per Handy oder Smartphone kein Problem. Bei großen Dateien bietet Strato den Übertragungsstandard FTP an. Spezialisten können darüber hinaus rsync nutzen, mit dem sich zum Beispiel Netzwerkfestplatten mit HiDrive synchronisieren lassen.

Datenhaltung und -übertragung im Netz sind oft mit Sicherheitsbedenken verbunden. Daher bietet Strato die Möglichkeit, den Aufbau unverschlüsselter Verbindungen mit einem Klick abzustellen. Dann kommen die verschlüsselten Varianten der Protokolle zum Einsatz, zum Beispiel HTTPS und SFTP. Das SMB Protokoll lässt sich nicht verschlüsseln. Als Lösung kommt in diesem Fall eine VPN-Verbindung zum Zug. Dabei wird ein verschlüsseltes virtuelles Netz aufgebaut, an das HiDrive angebunden wird. Sind die Daten erst mal beim Hoster können sie per TrueCrypt verschlüsselt auf der Online-Festplatte abgelegt werden.