Implementationsprobleme verzögern Auslieferung

Storage Technology muß Iceberg wieder verschieben

20.11.1992

LOUISVILLE (CW) - Die Storage Technology Corp. (Storagetek) aus Louisville, Colorado, muß die Einführung des Massenspeicher-Subsystems "Iceberg" ein weiteres Mal verschieben. Die Börse reagierte auf die Neuigkeiten empfindlich und zwang den Storagetek-Kurs auf Sturzflug,

Bereits zum dritten Mal im laufenden Jahr muß Storagetek damit den Einführungszeitpunkt des auf der Raid-Technologie beruhenden Speichersystems für Mainframe-Umgebungen auf einen späteren Termin verlegen. Nach den nun verbreiteten Meldungen dehnt Storagetek die Beta-Testphase bis in die zweite Hälfte das kommenden Jahres aus. Größere Einkünfte aus dem Speicherprodukt, an das sich hausintern hohe Erwartungen knüpfen, erhofft sich die Poppa-Company für 1993 nun nicht mehr.

Die Börse in New York reagierte auf die neuerlichen schlechten Nachrichten aus Louisville recht eindeutig: Der Kurs der Storagetek-Aktien fiel im Sturzflug um 8,4 Dollar auf nunmehr 23,4 Dollar. Das entspricht einem Verlust von rund 26 Prozent.

Als offizielle Erklärung für die vom britischen Informationsdienst "Computergram" als "vernichtend" bezeichnete Neuigkeit gaben die Leute um CEO Ray Poppa an, daß die Aufgabe, sowohl die Hard- als auch Software zu integrieren, sehr komplex sei. Zudem extrapoliere man aus den Erfahrungen mit dem eigenen Disk-Array-Produkt "Alpine" für den Midrange-Markt, daß das Debugging des Iceberg-Systems alles anderes als trivial sei und deshalb mehr Zeit als erwartet in Anspruch nehmen werde.

Bereits Anfang 1992 hatte die COMPUTERWOCHE, über

Verzögerungen bei der Auslieferung von Beta-Testversionen des Massenspeicher-Subsystems berichtet (vgl. CW Nr. 3 vom 17. Januar 1992, Seite 24: "Beta-Test von..."). Anfang Juli 1992 (vgl. CW Nr. 28 vom 10. Juli 1992, Seite 20: "Iceberg ist erst...") berichtete die CW über eine weitere Terminverschiebung bei der Markteinführung von Iceberg-Modellen.