Storage Grids speichern intelligent

02.11.2004
Von Tim Nolte

Das Herz jedes Grids bildet der "Scheduler" oder "Distributed Resource-Manager" (DRM). Er kennt die verfügbaren Ressourcen und weist sie den angeforderten Jobs zu. Dies unterscheidet sich radikal von der heute üblichen Arbeitsweise eines Computernetzes und erfordert hochflexible Hardware. Ein Storage Grid besteht beispielsweise nicht nur aus Festplatten und Controllern, sondern aus intelligenten Modulen, die eigenständig Aufgaben ausführen können. Eine Storage Utility verbindet stets Hardware mit integrierterSoftware, die komplexe Funktionen des Daten-Managements erledigt. Bereits heute sind Grid Computing und Storage Grids mehr als eine Vision. Laut IDC werden Unternehmen und Forschungseinrichtungen dieses Jahr eine Milliarde Dollar in Grid-Lösungen investieren.

Viele Unternehmen haben bereits den Vorläufer eines Grids in Betrieb: das Cluster. Es erfüllt einige Grid-Merkmale wie Highspeed-Networking statt interner Bussysteme als Verbindung oder den redundanten Aufbau durch gleichberechtigte Einheiten. Auch wenn wichtige Softwarekomponenten noch nicht im Einsatz sind, die das Global Grid Forum im frei verfügbaren "Globus Toolkit" veröffentlicht, zeigen Cluster bereits, welche Vorteile Grids bringen werden: Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Performance lassen sich dynamisch anpassen.

In puncto Speicher-Management bedeutet das den gezielten Abschied von veralteten, weil unflexiblen Konzepten wie Direct Attached Storage (DAS). Das heißt im einfachsten Fall, dass die Festplatten im Server eingebaut sind. Oder dass ein externes Storage-Array im Einsatz ist, das über einen Raid-Controller (Redundant Array of Independent Disks) verwaltet wird. Hier unterstützen sich die Festplatten bereits gegenseitig bei der Sicherung der Daten, bilden als Speicherpool jedoch eine abgeschottete Welt. Der Array-Controller wird vom jeweiligen Server-Betriebssystem gesteuert, das auch das Daten-Management regelt. Dies funktioniert in kleinen Umgebungen problemlos. Doch wenn die zu verwaltende Speicherkapazität wächst, weitere Server hinzukommen oder zu viele Daten das Nadelöhr passieren müssen, kommt es zu Problemen bei der Verwaltung der Speicherressourcen. Performance und Skalierbarkeit von DAS-Lösungen sind per Design stark begrenzt.