Storage: Enterprise-Lösungen zum kleinen Preis

12.09.2002
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Speichernetze sind heute nicht mehr nur den Großunternehmen vorbehalten. Auch immer mehr kleine und mittelgroße Firmen gehen dazu über, Storage und Rechenpower zu trennen und Speicher-Pools zu bilden. Die Gründe dafür reichen von höherer Geschwindigkeit bis hin zu Hochverfügbarkeit.

Der Markt für Festplattenspeicher, die direkt an einen Server (Direct Attached Storage Device = DASD) angeschlossen sind, wird sich nach Ansicht von Robin Burke, Chefanalyst von Gartner Dataquest, bis zum Jahr 2005 drastisch verkleinern. Lag der Marktanteil dieser Speicher 1998 noch bei etwa 80 Prozent, so werden es in drei Jahren nur mehr zehn Prozent sein. Dafür explodiert die Zahl der Speicher, die in ein Storage Area Network (SAN) eingebunden sind. Etwa 60 Prozent der Festplattenkapazitäten werden schon 2005 für ein SAN angeschafft, weitere 30 Prozent sollen als Network Attached Storage (NAS) im LAN Dienst tun.

Schon jetzt investieren diesen Zahlen zufolge kleinere und mittelgroße Unternehmen kräftig in Speichernetze. DASD-Speicher werden immer stärker in das Segment Home-Office zurückgedrängt. Die Industrie hat diesen Trend ebenfalls erkannt. Die drei großen Anbieter von Highend-Systemen - EMC, IBM, Hitachi Data Systems - erneuern derzeit ihr Produktportfolio im mittleren Leistungsbereich.

Auffällig ist, dass sie dabei Funktionen der Highend-Systeme auch für die modular aufgebauten Midsize-Arrays zur Verfügung stellen. Arun Taneja, Markforscher bei der Enterprise Storage Group, kommentiert das so: „Wegen der Softwareverbesserungen bei Mittelklassespeichern erhalten IT-Manager mit diesen Systemen viel Leistung zu einem deutlich geringeren Preis, als er für Highend-Geräte verlangt wird.“

Dass die Hersteller damit den Bedarf der Mittelständler richtig einschätzen, bestätigt indirekt Andreas Lehmann, Managing Director der Onsite Consulting GmbH. Er hat beobachtet, dass Großunternehmen hauptsächlich wegen der besseren Verfügbarkeit der Daten in SANs investieren. Performance- und Preisüberlegungen seien demgegenüber nachrangige Kriterien. Die Einsteiger dagegen hätten vor allem Kosten im Blick, erst danach Leistung und Connectivity.