Gartner

Stolperfallen im EAM-Alltag

16.09.2011
Von Stefan Ueberhorst

Mehr "Ist" als "Soll"

Es ist leichter, den Ist-Zustand in einer Enterprise Architecture abzubilden, als den Soll-Zustand. Letzterer setzt die Erarbeitung verbindlicher Richtlinien voraus, die zu den gewünschten Architekturzielen führen. Eine erfolgreiche EA ist in die Zukunft gerichtet und beschränkt sich nicht auf die Gegenwart.

Erfolgsstories in der Schublade

Der Wert einer Enterprise Architecture ergibt sich oft nur indirekt und ist deshalb nicht für jeden Mitarbeiter im Unternehmen offensichtlich. Das führt zu mangelnder Unterstützung für EA-Programme mit dem Risiko eines Fehlschlags. Hier fällt den Enterprise-Architekten eine weitere wichtige Aufgabe zu: Sie sollten anhand von Messverfahren und Dokumentationen eine Erfolgsstory zu jedem EA-Projekt verfassen und im Unternehmen veröffentlichen.

Am Tellerrand ist Schluss

Wer in seiner Architektur auf Standards für Prozesse, Informationsflüsse, Lösungen und technische Modelle baut, tut zwar das Richtige. Geschieht dies jedoch ausschließlich in Bezug auf einzelne Abteilungen, greift das EA-Programm zu kurz. Den Unternehmenszielen Agilität, Flexibilität und integrierte Geschäftsprozesse kommt man damit nicht näher. Standards für Integration und Interoperabilität stehen weit oben auf der EA-Prioritätenliste, weshalb sich Architekten auf die Schnittstellen zwischen den Unternehmensbereichen konzentrieren sollten.

Keine effektive EA-Governance

Enterprise-Architekten sollten der Versuchung widerstehen, das EA-Repository mit möglichst viel Inhalt zu füllen, bevor sie einen Governance-Prozess in Gang setzen. Eine effektive EA-Governance ist möglichst früh zu etablieren und sollte parallel zur Content-Entwicklung agieren.

Mangelnde Kommunikation

Die mit einer Enterprise Architecture verbundenen Schlüsselbotschaften sind nicht für jeden Mitarbeiter offensichtlich oder werden unterschiedlich interpretiert. Äußerst wichtig ist es deshalb, einen Kommunikationsplan zu erstellen und diesen auch forciert umzusetzen. Dabei sollten die Aussagen verständlich auf die jeweilige Zielgruppe von der Business-Seite zugeschnitten sein.