Störfaktor Stammdaten

14.04.2005
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Zudem verwalte die Software bisher in erster Linie Produkte und Produkthierarchien, nicht aber komplexere Preisstrukturen und Stücklösungen, und bildet in erster Linie Objekte wie Produkte, Geschäftspartner, Produktstrukturen, Dokumente und technische Anlagen ab. Alle weiteren Objekte müssen in MDM erst modelliert werden, was jedoch laut Experten über das Master Data Framework (MDF) einfach sein soll. "Die Anwender halten sich noch zurück", berichtet auch IDS-Manager Oerter. Vor allem die letzte Ausbaustufe des MDM, das Szenario "Central Master Data Management", werde bisher kaum nachgefragt. Die meisten Kunden wollten auf lokale Prozessbesonderheiten nicht verzichten und wünschten die Anreicherung der zentralen Datenobjekte um lokale Attribute. Grundsätzlich gebe aber MDM in heterogenen Umgebungen Sinn, da sich Stammdaten über die enthaltene EAI-Komponente "Exchange Infrastructure" viel flexibler einbinden ließen. Außerdem nutze MDM im Hintergrund ALE zur Anbindung und ermögliche die Kopplung an Datenpools. Die Zahl der produktiven MDM-Installationen beläuft sich offiziell auf über 100. Es gebe laut SAP-Manager Schindewolf schon Systeme, die mehrere Millionen Objekte verwalten. IBM seinerseits soll über 100 Großkunden betreuen.

Projekte könne Jahre dauern

Der Rollout geschieht normalerweise in kleinen Schritten. Unternehmen fangen dabei mit einer Gesellschaft an und binden dann nach und nach alle weiteren an das System an. Das Erstprojekt, in dem die Daten harmonisiert und Standards definiert werden, dauert am längsten. "Insgesamt sprechen wir bei weltweiten Konzernen schon von mehrjährigen Projektlaufzeiten", sagt Oerter. Zudem sei eine völlig zentralisierte Stammdatenverwaltung aufgrund der unterschiedlichen Systeme und Prozesse kaum durchsetzbar: "Es wird immer lokale Besonderheiten geben." Gesamtlösungen könne er sich höchstens bei wenig veränderlichen Produkten wie C-Teilen vorstellen.