Ausbildung bei Salärausgleich:

Stöhnen allein genügt nicht

01.08.1980

BASEL (sg) - Sicher, der Zustand im Sektor EDV-Personal ist in der Schweiz besonders beklagenswert. Stöhnen, wie dies hierzulande in letzter Zeit vor allem seitens der Hersteller betrieben wird, hilft indes gar nichts.

Aber für Fragen der Ausbildung fühlt sich, mit Ausnahme vielleicht noch des KVs, des Kaufmännischen Vereins, der wenigstens etwas dafür tut, eigentlich niemand zuständig. Auch nicht in den Reihen der Herstellerfirmen. Bestenfalls werden hier und dort EDV-Kurse von mehr oder weniger großem Wert veranstaltet - gegen bare Münze.

Genau das aber ist der falsche Weg zur Nachwuchsförderung. Heute, da die EDV-Berufe längst nicht mehr den Reiz früherer Jahre ausüben, muß man schon etwas mehr, als nur EDV-Wissen im Tausch gegen Geld anbieten.

Nüchtern betrachtet sollte man um einem prekären Zustand abzuhelfen, eigentlich EDV-Ausbildung wie zu Urzeiten der Computeranwendung, nämlich bei vollem Salärausgleich, mit ebenso zügig wie intensiv gestalteten Kursen betreiben und etwas mehr Sorgfalt auf die Auslese der infrage kommenden Personen verwenden.

EDV-Ausbildung sollte zudem eine arbeits- und kostenteilige Angelegenheit von Anwendern und Herstellern sein, wobei der Anwender die Salär- und der Hersteller die Ausbildungskosten zu tragen hätten - beispielsweise. Beides dient beiden. Denn Ausbildung heißt Weiterkommen im Beruf und im Betrieb, womit ohne Frage des Gefühl der Zugehörigkeit zur Firma wächst, und umgekehrt der Wunsch nach einem Arbeitsplatzwechsel sinkt.

Für den Hersteller bedeutet die Ausbildung insofern einen Gewinn als der, der bei ihm eine Ausbildung erhalten hat - dies gilt vor allem für die Grundausbildung - nahezu zeitlebens ein Befürworter dieses, seines Herstellers bleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel.