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STMicro wächst mit Handy- und Autochips

27.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Absatzboom bei Fotohandys, Flachbildschirmen und Autoelektronik hat dem führenden europäischen Chiphersteller STMicroelectronics im vergangenen Jahr einen Umsatzsprung um 21 Prozent auf 8,76 Milliarden Dollar beschert. Das Betriebsergebnis sei auf 683 Millionen Dollar mehr als verdoppelt worden, teilte der französisch-italienische Konzern am Donnerstag in Paris mit. In den vergangenen zehn Jahren habe STMicro über alle Branchenzyklen hinweg stets Gewinne erzielt.

STMicro sei heute schuldenfrei und gehöre zur Weltspitze der Branche, sagte der scheidende Konzernchef Pasquale Pistorio. 2004 sei der Überschuss von 253 auf 601 Millionen Dollar gesteigert worden und STM habe 1000 Stellen in der Produktentwicklung geschaffen. Wie im Vorjahr sollen zwölf Cent je Aktie Dividende ausgeschüttet werden.

Angesichts der Marktüberhitzung im vergangenen Jahr erwartet STMicro im ersten Quartal 2005 einen Rückgang der Umsätze und Ertragsmargen im Vergleich zum Vorquartal. Im Dezember habe es sogar Zwangsferien in den Werken gegeben. Bereits zur Jahresmitte werde die Nachfrage aber wieder anziehen, sagte Pistorio. "Die Wirtschaft läuft langsamer, aber nicht langsam." Im Gesamtjahr 2005 werde der Markt mengenmäßig um neun Prozent und wertmäßig um vier Prozent wachsen.

Erheblichen Margendruck spürt STMicro wegen der Dollarschwäche. Der Konzern reagiert darauf mit dem rasanten Ausbau der Produktion in China und Singapur. Von 2003 bis 2005 werde der Anteil Asiens an der Wafer-Fertigung von einem Viertel auf gut die Hälfte gesteigert. Entsprechend sänken die Anteile Europas und der USA, sagte Pistorio. (dpa/tc)