Sage Business Index

Stimmung im deutschen Mittelstand steigt

01.03.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die deutschen Mittelständler blicken im internationalen Vergleich am optimistischsten in die Zukunft. Das ergab eine Befragung des Softwareanbieters Sage unter rund 6450 Firmen.

Kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland beurteilen ihre Zukunft im internationalen Vergleich deutlich positiver als ihre Konkurrenten in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Kanada oder den USA. Der Softwareanbieter Sage hatte Ende vergangenen Jahres 6450 Unternehmen aus Westeuropa und Nordamerika zu einer Reihe von Themen befragt, wie beispielsweise ihren aktuellen Konjunkturerwartungen, den wirtschaftlichen Herausforderungen oder den rechtlichen Rahmenbedingungen.

Den Studienergebnissen zufolge blicken kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland zuversichtlich in das Jahr 2011. So sagten 79 Prozent der befragten deutschen Firmen, dass sich die Wirtschaft hierzulande erheblich (16 Prozent) oder leicht (63 Prozent) erholen werde. 13 Prozent sahen keinen Unterschied zum Vorjahreszeitraum. Nur 7 Prozent der Befragten rechnen mit leichten (6 Prozent) oder erheblichen (1 Prozent) Rückgängen.

Auch auf die Frage nach der wirtschaftlichen Entwicklung der eigenen Firma sehen deutsche Unternehmer positiver als ihre Kollegen in Westeuropa oder Nordamerika: Hierzulande bestätigten 55 Prozent der befragten Firmen, zuversichtlich in die Zukunft ihres Unternehmens zu blicken. In den anderen Länder liegt dieser Wert deutlich unter 40 Prozent, wobei die Lage in Spanien am pessimistischsten beurteilt wird: Nur 12 Prozent rechnen hier mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung ihres Unternehmens. Beinahe jeder Dritte Unternehmer (30 Prozent) beurteilte die Lage weniger zuversichtlich als noch im Vorjahreszeitraum.

Bürokratie behindert Geschäfte

Länderübergreifend kritisieren die Unternehmer überall das hohe Maß an Bürokratie und Rechtsvorschriften - besonders in Deutschland. 88 Prozent der Befragten gab an, dies sei das größte Hemmnis für die lokalen Firmen, ergab die Studie. In Europa ist zudem der Zugang zu Kapital und finanziellen Förderungen ein weiterer Hemmschuh für wirtschaftliches Wachstum, sagen die kleinen Unternehmen übereinstimmend.

Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH, äußerte sich angesichts der hohen Zahl der Unternehmen, die einen grundlegenden Bürokratieabbau fordern, besorgt: "Die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft, wie sie von einem Großteil der deutschen Kleinunternehmen gesehen wird, wird maßgeblich gebremst durch zu hohe bürokratische Hürden und umständliche Rechtsvorschriften. Eine grundlegende Bürokratie-Reform würde den Mittelstand nicht nur in Deutschland umfassend entlasten und zu mehr wirtschaftlichem Erfolg und Prosperität führen."