Viele Unternehmen installieren nur Billigsysteme

Stiefkind IT-Sicherheitsfragen

25.04.2003
MÜNCHEN (CW) - Trotz der Warnungen von Sicherheitsspezialisten sind die meisten Anwenderunternehmen nicht bereit, in den Schutz ihrer IT-Systeme ausreichend zu investieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Datamonitor, für die 200 Unternehmen aus sieben europäischen Ländern befragt wurden.

Lediglich vergleichsweise günstige und leicht zu installierende Systeme werden laut Datamonitor genutzt. So gaben alle Anwender an, eine Antivirensoftware einzusetzen, 97 Prozent haben eine Firewall installiert. Authentifizierungslösungen, meist über Passwörter, werden demnach von 74 Prozent der Befragten angewandt. In aufwändigere Systeme wie Smartcards, Biometrie oder digitale Zertifikate investieren die Firmen laut Datamonitor-Analyst Tony Hart aufgrund der deutlich höheren Anfangsinvestitionen allerdings kaum, auch wenn der laufende Betrieb häufig günstiger sei als die übliche Passwortverwaltung. Komplexere Sicherheitssysteme wie beispielsweise Public-Key-Infrastructure-(PKI-)Lösungen setzten derzeit nur rund 23 Prozent der Unternehmen ein.

Die mangelnde Bereitschaft, in geeignete Sicherheitstechnik zu investieren, wird der Studie zufolge vor allem für die 40 Prozent der Unternehmen gefährlich, die angaben, künftig Web-Service-Initiativen zu starten, da deren IT-Systeme dadurch noch anfälliger für externe Attacken würden. Insgesamt wollen 38 Prozent der Anwender im laufenden Jahr ihre Sicherheitsausgaben erhöhen. Die Beneluxstaaten liegen im europäischen Vergleich mit 78 Prozent an der Spitze, gefolgt von Deutschland mit 56 und Italien mit 50 Prozent. (rg)