Hochzeit auf italienisch soll Vermittlungstechnik modernisieren:

Stet und Fiat vermählen Töchter

06.12.1985

ROM (CW) - Unter gemeinsamer Flagge wollen künftig Die Fiat-Tochtergesellschaft Telettra und das zur halbstaatlichen Italienischen Telecom-Holding-Gesellschaft Stet gehörende Unternehmen Italtel segeln.

Die jetzt unter Dach und Fach gebrachte Firmenkooperation soll zu einer Modernisierung des italienischen Telekommunikationssektors führen. Angaben des Londoner Wall Street Journals zufolge erhofft man sich von dem Zusammentreffen privaten und staatlichen Know-hows vor allem richtungsweisende Impulse für eine Umrüstung der veralteten öffentlichen Vermittlungstechnik.

Im Rahmen der Fusion beziehungsweise Unternehmensneugründung ist es geplant, daß jeweils 48 Prozent der Anteile von Italtel und Telettra gehalten werden. Die restlichen vier Prozent sollen in den Besitz einer zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht öffentlich bekanntgegebenen Bank übergehen. Das Wall Street Journal geht jedoch davon aus, daß es sich bei dem Geldinstitut um die Mailänder Handelsbank Mediobanca handeln dürfte.

Die Fiat-Tochter Telettra, die im letzten Jahr einen Gewinn von 54 Millionen Dollar bei Einkünften von insgesamt 239,3 Millionen Dollar für sich verbuchen konnte, wird in die Firma in erster Linie ihr Wissen und ihre guten Geschäftsbeziehungen zum Ausland auf dem Gebiet der Datenübertragung miteinbringen. Möglicherweise will die Italtel Branchenkennern zufolge mit weiteren Firmen kooperieren, um das Telecom-Niveau im eigenen Lande zu verbessern. Gespräche mit IBM über eine Zusammenarbeit waren vor einiges Zeit geplatzt.