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Sternenhimmel jetzt online herunterladen

16.09.2009
Von pte pte
Die Sterne rücken auf dem Computer in greifbare Nähe. Möglich macht dies das Panoramabild eines französischen Fotografen.

Das Projekt GigaGalaxy Zoom der Europäischen Organisation für astronomische Forschung in der südlichen Hemisphäre (ESO) hat soeben hochauflösende Bilder veröffentlicht, das den gesamten, von der Erde aus wahrnehmbaren Sternenhimmel zeigt. Ein erster, bereits online gestellter Teil zeigt den gesamten Himmel, wie er unter optimalen Bedingungen mit freiem Auge aus wahrnehmbar ist. In den folgenden Wochen wird die Reihe durch Teleskopbilder ergänzt. "Die Idee dieses Projekts ist es, den Himmel zu den Leuten zu bringen. Das ist wieder notwendig, da viele Menschen infolge der wachsenden Lichtverschmutzung in den Städten den Bezug zum Sternenhimmel immer mehr verlieren", erklärt ESO-Sprecher Henri Boffin im pressetext-Interview. Anlass dieser Veröffentlichung ist das Internationale Jahr der Astronomie.

Der Weltraum, unendliche Pixel.
Der Weltraum, unendliche Pixel.

Das erste Panoramabild geht auf die Arbeit des französischen Sternenfotografen Serge Brunier zurück. Mit einer handelsüblichen Digitalkamera (Nikon D3) fotografierte er im Laufe des vergangenen Jahres insgesamt 1.200 Bilder des Nachthimmels mit jeweils sechs Minuten Belichtungszeit, die per Fotobearbeitung zu einem 800 Megapixel-Bild zusammengesetzt wurden. Als Aufnahmeorte wählte Brunier die Berge La Silla und Paranal in der chilenischen Wüste, die als günstigste Regionen der Erde für Sternenbeobachtung gelten, weshalb auch die ESO hier ihre wichtigsten Observatorien betreibt.

Daneben fotografierte Brunier den Himmel über La Palma auf den kanarischen Inseln, wodurch auch die nördliche Hemisphäre erfasst werden konnte. "Ich wollte einen Himmel zeigen, den jeder wiedererkennen kann - mit seinen Konstellationen, den tausenden von Sternen, deren Namen vielen seit Kindheit geläufig sind und die durch Mythen Eingang in alle Zivilisationen geschafft haben", berichtet Brunier.

Sichtbar wird im Panoramabild vor allem unsere Milchstraße, die sich als leuchtendes, horizontales Band über das gesamte Bild erstreckt, sowie auch Objekte außerhalb wie etwa der Andromeda-Nebel und bestimmte Sternenwolken. "In den nächsten beiden Wochen wird das Bild um zwei weitere Bilder ergänzt. Nach dem bisherigen Panorama, das man theoretisch mit freiem Auge erkennen könnte, folgt zunächst ein Panoramabild durch die Linse eines Amateursteleskops. Den Abschluss bildet schließlich ein drittes Bild, das alle Details eines professionellen Teleskops zeigt", kündigt Boffin an. Ziel dieses dreistufigen Himmelspanoramas sei es, einen fließenden Übergang zwischen den Beobachtungen von Laien, Amateuren und Profis zu schaffen. (pte)