IBM und Novell sehen in Web-Technologie keine Alternative

Sterben Netz-Betriebssysteme aus?

09.08.1996

Auf einer Netzwerkkonferenz des Network Application Consortium (NAC) in Colorado Springs verteidigten nun Hersteller von Netzwerk-Betriebssystemen ihre Plattformen gegen die Intranet-Befürworter. Besonders scharf wurden die Netz-Companies von Larry Gauthier, NAC-Repräsentant und Netz-Manager an der University of Michigan, angegangen. Er behauptete, daß die Netzwerk-Betriebssysteme mit dem Erscheinen Web-basierter Technologien und Standards obsolet seien. Die Funktionalität der Systeme reiche nicht über das Corporate Network hinaus.

"Die Netz-Betriebssysteme haben Schwierigkeiten", lautete Gauthiers Resümee, " die Kunden sind bereit, die alten Bande zu diesen Systemen zu zerreißen, um neue Technologien einschließlich der universellen Clients (Web-Browser) zu verwenden." Die traditionellen Systeme entwickelten sich nicht mehr weiter, weshalb die Anwender fast gezwungen seien, auf das Intranet umzustatteln.

Die ebenfalls eingeladenen Marketiers von Novell und IBM argumentierten dagegen, daß die Anwender auf ihren bestehenden Systemen aufbauen müßten und nicht alles durch Web-Produkte ersetzen könnten. Ein solch radikaler Wechsel sei nur dann von Erfolg gekrönt, wenn der Anwender auf der grünen Wiese beginne, was aber kaum je der Fall sei, so Art Olbert, Vice-President für Server-Produkte bei IBMs Personal Software Products Division. Einen ähnlichen Einwand trug Konkurrent Steve Markman, Executive Vice-President bei Novell, vor: Ihm zufolge setzen das WWW und die Intranets idealerweise auf einem der etablierten Netz-Betriebssysteme auf.