Fachwissen wird nicht berücksichtigt

Stellenabbau muss schnell gehen

21.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Wenn Unternehmen Stellen in größerem Umfang streichen, zählen vor allem die Schnelligkeit und die Höhe der Einsparungen. Weniger beachten die Firmen fachliche oder soziale Kriterien, wie eine aktuelle Befragung ergab.

Die Kosten müssen schnell und möglichst umfassend reduziert werden. Diese Antwort gaben mehr als die Hälfte der 500 mittelständischen und großen Unternehmen, als sie die Hamburger Unternehmensberatung BSU nach den Gründen für umfangreichere Stellenstreichungen fragte. Auffällig ist dabei, dass nur jedes fünfte Unternehmen die fachlichen Qualifikationen der Mitarbeiter bei der Kündigung berücksichtigt, auch soziale Maßstäbe sind nur für 17 Prozent der befragten Personalleiter ein Entscheidungskriterium. Ein pauschales Vorgehen, zu dem die Unternehmen oft keine Alternative sehen, da sie vor allem schnell handeln müssten. Außerdem haben 58 Prozent der Firmen keine ausreichenden Informationen über die individuellen Qualifikationen der Mitarbeiter und wissen auch nicht, welche Fähigkeiten sie künftig brauchen. "So kann es dazu kommen, dass heute die Mitarbeiter entlassen werden, die morgen wieder benötigt werden, und das ist unter wirtschaftlichen Aspekten unsinnig", urteilt BSU-Geschäftsführer Hans Altehülshorst. Stattdessen sollten die Jobs und die persönlichen Lebensverhältnisse der Betroffenen in Zusammenhang mit dem Bedarf bewertet werden, bevor entschieden wird, wer gehen muss. (am)