Nach der Fusion Daimler-Chrysler

Stehen Debis goldene Zeiten im US-Markt bevor?

22.05.1998

Entsprechende Andeutungen machte Debis-Chef Klaus Mangold gegenüber dem "Handelsblatt". Grund zum Optimismus gebe es demnach vor allem in den Bereichen IT-Services und Finanzdienstleistungen. Der Daimler-Tochter war bisher durch den sogenannten Bank Holding Act ein größeres Engagement in den Vereinigten Staaten verwehrt, weil die Deutsche Bank mehr als 20 Prozent der Daimler-Aktien hält - der Konzern damit nach US-Recht als von einer Bank beherrschtes Unternehmen gilt. Im Zuge der Fusion mit Chrysler würde jedoch der Anteil der Deutschen Bank auf deutlich unter 20 Prozent sinken.

US-Branchenkenner spekulieren bereits darüber, daß Chrysler seine gesamte IT auslagern und auf das Debis Systemhaus übertragen könnte. Dessen Geschäftsführer Karl-Heinz Achinger hatte erst kürzlich auf der Jahrespressekonferenz seines Unternehmens das Ziel bekräftigt, den Umsatz bis zum Jahr 2002 aus eigener Kraft von derzeit 3,2 auf zehn Milliarden Mark zu erhöhen. Rund die Hälfte davon soll aus dem Auslandsgeschäft kommen - vorwiegend jedoch aus Europa, wo man Marktführer EDS ernsthaft Paroli bieten möchte. Würden indes die Karten im US-Markt neu gemischt, dürften die Umsatzerwartungen der Achinger-Company noch einmal mehr als deutlich nach oben korrigiert werden.