Zweite Chance als Embedded OS?

Startup will DR-DOS reanimieren

20.12.2002
MÜNCHEN (CW) - Das US-Startup Devicelogics hat das einst gegen Microsofts MS-DOS konkurrierende "DR-DOS" von Linux-Anbieter Embedix gekauft. Geplant ist die Entwicklung eines Embedded-Betriebssystems auf Basis der mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen DOS-Variante.

Devicelogics will ein kompaktes DR-DOS für Kiosksysteme, Point-of-Sale-Geräte und Handhelds entwickeln sowie eine überholte Version des Betriebssystems für Desktops anbieten. Mitbegründer des im vergangenen Monat ins Leben gerufenen Startups ist Bryan Sparks, Ex-CEO und Gründer der beiden Linux-Anbieter Embedix (ehemals Lineo) und Caldera Systems (heute SCO Group).

Nach Einschätzung von Branchenexperten könnte ein Embedded OS auf Basis des 1987 von Digital Research entwickelten DR-DOS effektiver und preisgünstiger sein als Windows XP Embedded, CE oder Linux. Zu den Vorzügen des Alternativsystems zählt nach Angaben von Analysten die dank dem kompakten Code vereinfachten Entwicklungsmöglichkeiten. "Es dürfte viel schlanker (als XP Embedded) ausfallen, weniger Systemressourcen beanspruchen und bestimmte Aufgaben auch schneller ausführen", so Dan Kuznetsky, Research Director bei IDC. Das Embedded DR-DOS soll im ersten Quartal, ein entsprechendes Softwareentwicklungs-Kit in der ersten Jahreshälfte 2003 auf den Markt kommen. (kf)