Mini ERP-System auf Basis von Access

Startup Mitan AG versucht sich im Markt für Standardsoftware

12.06.1998

Ingo Paleit, Vorstand der jungen ostdeutschen AG, möchte das System Produktion, Büro und Management (PBM) oberhalb der Produkte von KHK und unterhalb der Mittelstandspakete von SAP und Co. positionieren. Den Begriff Standardsoftware nimmt er wörtlich: "An PBM selber wird nichts angepaßt", erklärt er. Lediglich Zusatzfunktionen und Komponenten werden auf Projektbasis angebunden oder hinzuentwickelt.

Der Vorteil: Anwender können ohne Probleme auf neuste Versionen aktualisieren. Der Nachteil: Gegebenenfalls sind ohne Anpassung von Software organisatorische Veränderungen notwendig. Das Basispaket beinhaltet Funktionen wie Bestandsführung, Kalkulation, Fakturierung, Adreßfunktionen und Management-Auswertungen. Nicht enthalten ist eine eigene Buchhaltung. Die Buchungssätze können aber direkt aus den Rechnungs- und Zahlungsdaten anhand des Kontenrahmens generiert werden, erklärt Paleit. Buchhaltungsinformationen könnten dann auf Datenträger beispielsweise an die Datev übergeben werden, für deren Schnittstelle PBM zertifiziert ist. Für Produktionsunternehmen hält Mitan darüber hinaus ein eigenes Produktions-, Planungs- und Steuerungssystem (PPS) bereit. Daten aus PBM können über standardisierte Interfaces dahin übergeben oder daraus übernommen werden. Daneben ist geplant, das System für die Anbindung an PPS-Pakete von Drittanbietern vorzubereiten. Das System ist sowohl für den Einsatz mit einem zentralen File-Server als auch als Einplatzsystem ausgelegt.

Netzwerksoftware kann unter anderem von Novell und Microsoft verwendet werden. Entwickelt wurde PBM auf Basis von Microsofts Datenbank-Tool "Access", das auch zum Standardlieferumfang gehört. Laut Vorstand Paleit lassen sich allerdings auch andere relationale Datenspeicher anschließen. Der Vertrieb soll über Systempartner erfolgen, die auch die Implementierung, Anpassung und Wartung des Systems übernehmen sollen. Für die Einführung von PBM veranschlagt Paleit rund ein bis zwei Wochen. Der Einstiegspreis für eine Fünf-Benutzerlizenz liegt bei 4300 Mark.