Start für den HMI-Rechner-Verbund

02.04.1976

BERLIN - Kürzlich konnte die erste Ausbaustufe des vom Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung Berlin GmbH (HMI) in Zusammenarbeit mit der Siemens AG entwickelten Rechner-Verbund-Systems (siehe CW-Nummer 5 vom 31. 1. 75) von den Anwendern in Betrieb genommen werden. In einer zweiten Stufe ist geplant, das zunächst sternförmige HMI-Netz durch Vermaschung weiter auszubauen und in größere, auch überregionale Netze zu integrieren.

Das Hahn-Meitner-Institut ist eine Großforschungseinrichtung, die zu 90 Prozent von der Bundesregierung finanziert wird. Zur Unterstützung seiner kernphysikalischen sowie kern- und strahlenchemischen Forschungen benötigt das Institut eine qualifizierte Datenverarbeitung, die sich nicht nur auf den klassischen Einsatz von Großrechnern beschränken läßt. Neben einer 4004/151 von Siemens wurden deshalb zur Erfassung und Steuerung der Experimentdaten über 20 Prozeßrechner von Digital Equipment (Typ PDP 11) installiert, die sternförmig mit dem Großrechner verbunden sind. Ein Kommunikationsrechner vom Typ Siemens 330 übernimmt die Funktion des Netzknotens.

Das System verteilter Intelligenz bietet folgende Vorteile: Die Prozeßrechner dienen ausschließlich der Prozeßsteuerung und der Sammlung von Prozeß- und Betriebsdaten. Zeit- und speicheraufwendige Auswertprogramme laufen auf dem Großrechner, der mit dem Front-End-Prozessor S 330 kommuniziert.

Betriebsdaten können zentral gesammelt und zum Beispiel für Rationalisierungs- und Planungszwecke ausgewertet werden. hz