Zoll steigt auf EDV um:

Start am Frankfurter Flughafen

17.01.1975

FRANKFURT - Jeder, der mit Ein- oder Ausfuhr zu tun hat, bekommt seit Jahresbeginn zu spüren, daß die Zollverwaltung verstärkt auf EDV umsteigt: es gibt einen neuen integrierten Gebrauchszolltarif, in dessen 13 000 "Linien" unter anderem das Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik eingearbeitet ist; Vordrucke wurden größtenteils geändert oder ganz neu eingeführt - Aufbrauchfristen gibt es kaum.

Der wichtigste Schritt auf dem Weg zum EDV-Zöllner soll spätestens 1976 in Frankfurt getan werden: im Rahmen des Projektes Alpha soll dort die Luftfrachtabfertigung automatisiert werden. Eine Siemens-Anlage 4004/151 mit Datenbanksystem Prisma und Realtime-Steuerung steht bereits; zur Zeit laufen die Tests. Der Computer soll die gesamte Zollabfertigung samt Verzollung übernehmen, die nötigen Erklärungen und Bescheide ausdrucken. Ziel ist, eines Tages an allen Grenzen die Zollabfertigung zu automatisieren. Die Programmier-Arbeit leistet ein Team von Zollbeamten und Siemens-Mitarbeitern.

1970 hat die Bundeszollverwaltung begonnen zu untersuchen, welche Arbeiten mittels EDV durchgeführt werden könnten. Entstanden sind zunächst ein Rechenzentrum in Hamburg für die Ausfuhr-Erstattung und kürzlich in Stuttgart ein Rechenzentrum (mit Siemens 4004/127), wo die Abrechnung mit sämtlichen deutschen Kleinbrennern ("Brennen unter Abfindung") durchgeführt wird. Mittels EDV werden außerdem in Düsseldorf (Siemens 4004/35) Präferenzen und Kontingente überwacht. py