Recruiting bei Rohde & Schwarz

Starkes Engagement für den Hightech-Nachwuchs

13.09.2019
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Das Münchner Technologie-Unternehmen genießt unter dem Ingenieurnachwuchs einen sehr guten Ruf. Seit die Firma nun verstärkt IT-Spezialisten sucht, stellt es fest, dass das Recruiting in diesem Markt besonderer Anstrengungen bedarf.
Esther Löb, Direktorin für HR Marketing und Recruiting, baut eine starke Aktive Sourcing-Abteilung auf, um die Kandidaten direkt und individuell anzusprechen. Das müssten Arbeitgeber unbedingt tun, weil es aus Löbs Erfahrung zu viele passive Kandidaten gebe, also solche, die sich nicht bewerben - vor allem im Hightech-Umfeld.
Esther Löb, Direktorin für HR Marketing und Recruiting, baut eine starke Aktive Sourcing-Abteilung auf, um die Kandidaten direkt und individuell anzusprechen. Das müssten Arbeitgeber unbedingt tun, weil es aus Löbs Erfahrung zu viele passive Kandidaten gebe, also solche, die sich nicht bewerben - vor allem im Hightech-Umfeld.
Foto: Rohde & Schwarz

Die Personaler vom Münchner Technologiekonzern Rohde & Schwarz drücken aufs Tempo. Gleich mehrere Projekte sollen nach innen und nach außen demonstrieren, mit welcher Schlagkraft und Professionalität die Themen angegangen werden. Und dafür sorgt auch die neue Direktorin für HR Marketing und Recruiting, Esther Löb, die im vorigen Jahr im Münchner Osten ihren neuen Job antrat. Davor arbeitete sie einige Jahre beim IT-Branchenriesen Microsoft und verantwortete in der deutschen Niederlassung das Personal-Marketing und Recruiting.

Wo man hinschaut - alle Wände des Talent Acquisition Bereichs sind vollgeschrieben mit Ideen, Plänen, Vorhaben, Zielen. "Meine KollegInnen befürworten diese zusätzliche Form des agilen Arbeitens", freut sich die neue Chefin, die irgendwann später im Gespräch ein Loblied auf gut geführte Familienunternehmen singt, wie es ihr neuer Arbeitgeber ist. Sie schätze die Innovationskraft und den großen Gestaltungsspielraum, die Rohde & Schwarz seinen Mitarbeitern ermöglicht.

In einem großen internationalen Projekt wurden die Werte des Unternehmens ausformuliert. Dazu wurden firmenintern weltweit Interviews mit Mitarbeitern geführt, was aus deren Sicht ihren Arbeitgeber auszeichne. Ebenfalls international wurden die wichtigen Kompetenzen definiert, die Grundlage für die Einstellung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern sind.

Apropos Recruiting: Aus den Erfahrungen ihres ehemaligen Arbeitgebers und angesichts des nicht ganz einfachen Arbeitsmarktes ist sie dabei, eine starke Active Sourcing oder auch Talent Aquisition-Abteilung aufzubauen, um die Kandidaten direkt und individuell anzusprechen. Das müssten Arbeitgeber unbedingt tun, weil es aus Löbs Erfahrung zu viele passive Kandidaten gebe, also solche, die sich nicht bewerben - vor allem im Hightech-Umfeld. Und sie sehe nicht ein, warum sie diese Talente nicht auch für Rohde & Schwarz begeistern sollten.

Als Hightech-Firma agiert Rohde & Schwarz seit Jahren erfolgreich, wenn es um das Anheuern des Ingenieurnachwuchses geht. "Hier sind wir bei den jungen Nachwuchskräften der Nachrichtentechnik/ Kommunikationstechnik gesetzt", freut sich Löb. So organisiert das Unternehmen einen internationalen Studentenwettbewerb, in dem Teams aus aller Welt Praxisaufgaben lösen müssen, an verschiedenen Hochschulen werden die Jahrgangsbesten ausgezeichnet, und natürlich beschäftigt das Unternehmen eine Menge Praktikanten, Werkstudenten, Bachelor- und Master-Arbeiten, und auch das duale Studium erfreut sich größter Beliebtheit. Soweit so gut.

Nun aber suchen die Münchner - wie die meisten anderen Unternehmen auch - IT-Mitarbeiter - angefangen von den Administratoren und Systemspezialisten für die eigene IT bis hin zu Embedded- und Front-End-Entwicklern sowie Security-Profis für ihre Produkte und stellen fest, dass sie sich nun gewaltig mehr anstrengen müssen, wenn sie diese Fachleute an Bord holen wollen.

Eben deshalb der professionelle Ausbau des Active Sourcings und der Mitarbeiterempfehlungsprogramme. Interessante Beobachtung dabei: Man habe wesentlich bessere Erfahrungen gemacht über die Kommunikation via LinkedIn als über Facebook. Letzteres will man eher zurückfahren. Dafür möchte sich Rohde & Schwarz stärker in puncto Videodarstellung engagieren, um sich authentisch den Bewerbern zu präsentieren.

Dieses Ziel verfolgt Löb unter anderem mit noch zwei weiteren Maßnahmen: Zum einen sucht sich das Unternehmen immer wieder Anlässe aus, um junge Menschen ins Haus zu holen, um vor Ort zu zeigen, wie gearbeitet wird, wie die Menschen drauf sind, also um die Atmosphäre einzufangen. Zum anderen beteiligt sich Rohde & Schwarz im sogenannten Pitch Club, einer deutschlandweiten Veranstaltung, in der sich Arbeitgeber vor IT-Bewerbern präsentieren.

Mehrere Firmen treten in den verschiedensten Orten Deutschlands auf und "verkaufen" ihre attraktiven Jobs bei einem Arbeitgeber, der Mitarbeitern die Möglichkeit geben will, ihre Ideen in die Tat umzusetzen zugunsten gesellschaftlich wichtiger Themen. Und hier habe man aufgrund der interessanten Aufgaben und des zu bietenden Umfeldes punkten und IT-Spezialisten einstellen können.