Aber hohe Personalkosten

Starkes Deutschlandgeschäft stützt Bechtle

10.08.2012
Der IT-Dienstleister Bechtle hat dank des starken Heimatgeschäfts ein solides zweites Quartal hingelegt.

Mit dem hohen Umsatzanstieg überraschte das im TecDax notierte Unternehmen am Freitag den Markt. Der Gewinn blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Grund für den Rückgang waren die durch starke Expansion gestiegenen Personalkosten. Bechtle hatte im zweiten Quartal knapp 700 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor - das entspricht einem Anstieg von etwa 14 Prozent, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Im frühen Handel fiel die Aktie um 2,55 Prozent auf 30,60 Euro und war damit Schlusslicht im TecDax.

Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,4 Prozent auf 495,3 Millionen Euro zu. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank wegen der hohen Personalkosten und des Preisdrucks im E-Commerce um 21 Prozent auf 15,4 Millionen Euro. Unterm Strich sank der Gewinn um ein Viertel auf 10,8 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr peilt Bechtle weiterhin eine Steigerung des Vorjahresumsatzes von zwei Milliarden Euro an.

"Zwar bekamen wir in einigen europäischen Ländern die Auswirkungen der Eurokrise zu spüren, gleichwohl konnten wir im zweiten Quartal unser Wachstum spürbar steigern. Es gelang uns zudem, die Wettbewerbsposition auf dem für uns wichtigen Heimatmarkt weiter zu stärken", sagte Vorstandschef Thomas Olemotz.

Den Umsatzschub verdankt Bechtle ausschließlich dem Heimatgeschäft. Besonders die Systemhaussparte legte deutlich zu. Grund ist, dass der Mittelstand, auf den sich Bechtle spezialisiert hat, weiter stark investierte. Das Geschäft mit E-Commerce wuchs ebenfalls. Beim operativen Gewinn zog es sogar an den angestammten Systemhäusern vorbei. E-Commerce fuhr trotz des Preisdrucks im Handelsgeschäft ein EBIT von 8,8 Millionen Euro ein, Systemhäuser wegen der hohen Kosten lediglich 6,6 Millionen Euro. (dpa/tc)