Geschäftsergebnis viertes Quartal

Starke Mac-Verkäufe helfen Apple

28.10.2022
Apple hat in seinem vierten Finanzquartal dank guter Mac-Absätze positiv überrascht. Das iPhone-Geschäft blieb nur leicht hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück.
Hat gut Lachen: Auch in Krisenzeiten kann sich Apple-Chef Tim Cook über glänzende Geschäftszahlen freuen.
Hat gut Lachen: Auch in Krisenzeiten kann sich Apple-Chef Tim Cook über glänzende Geschäftszahlen freuen.
Foto: Laura Hutton - shutterstock.com

Apple steigerte seinen Umsatz (Finanzergebnis als PDF) im vierten Quartal (Ende: 30. September 2022) gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 8,1 Prozent auf insgesamt 90,2 Milliarden Dollar. Davon entfielen 42,6 Milliarden auf den Geschäftsbereich iPhone, der um 9,7 Prozent zulegte. An der Wallstreet hatten die Analysten hier auf etwas mehr spekuliert, nämlich auf 43,2 Milliarden Dollar. In China erlöste Apple mit iPhones 15,5 Milliarden Dollar, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Unerwartet kräftig stiegen die Einnahmen mit Mac-Rechnern: Apple erlöste hier 11,5 Milliarden Dollar, ein Plus von gut 25 Prozent und weit mehr als von den Investoren vorhergesagt. Etwas schwächer wuchsen Apples Servicegeschäft mit Diensten wie AppStore, Apple TV oder Apple Music, die um fünf Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar anstiegen. Das Unternehmen hatte hier mit den Auswirkungen der Konjunkturkrise auf das Werbe- und das Gaming-Geschäft zu kämpfen. Auch das iPad blieb mit Erlösen von 7,2 Milliarden um 13 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück.

Umsatz und Gewinn über Erwartungen

Apple schrieb unterm Strich einen Nettogewinn von sagenhaften 20,7 Milliarden Dollar. Mehr hat das Unternehmen in einem vierten Quartal noch nie verdient. Mit 1,29 Dollar je Aktie lag der Profit um zwei Cent über den Erwartungen an der Wallstreet. "Es ist besser gelaufen, als zu Beginn des Quartals angenommen", sagte Finanzchef Luca Maestri vor der Presse. Insbesondere angesichts der für den Geschäftsverlauf ungünstigen Dollarstärke sei man von schwächeren Zahlen ausgegangen.

Mit Prognosen für das laufende erste Geschäftsquartal 2023, das bei Apple am 31. Dezember zu Ende geht, hielt sich das Unternehmen wie gewohnt zurück. Ein achtprozentiges Wachstum, wie im soeben abgelaufenen Jahresviertel, werde es aber wohl nicht geben, hieß es.

Apple hatte im September das neue iPhone 14 eingeführt - mit zwei Premium-Geräten der "Pro"-Reihe und zwei günstigeren Modellen (wenn man bei Apple überhaupt davon reden kann). Die Highend-iPhones mit schnellerem Prozessor und besserer Kamera dürften für ungefähr 60 Prozent der bisherigen iPhone-14-Einnahmen verantwortlich sein. Das zumindest schätzt der J.P.-Morgan-Analyst Samik Chatterjee im Gespräch mit dem Wall Street Journal.

Das iPhone 14 Pro ist eine Cash Cow

Bei den vorherigen Modellreihen iPhone 12 und 13 hätten sich die Erlöse von normalen und höherpreisigen Modellen noch die Waage gehalten. Maestri erklärte, dass die starke Nachfrage nach den Pro-Geräten Schwierigkeiten bereitet habe. Auch die Apple Watch Ultra habe dem Konzern Lieferprobleme bereitet.

Nach Angaben von Consumer Intelligence Research Partners kostete im dritten Quartal 2022 ein iPhone über alle Modellvarianten hinweg im Durchschnitt stolze 954 Dollar. Im vierten Quartal 2019 war es noch für 783 Dollar zu haben. (hv)