Star Office 8 bleibt Microsoft auf den Fersen

14.09.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Für elektronische Formulare nach dem XForms-Standard führt Open Office einen neuen Dokumenttyp ein.
Für elektronische Formulare nach dem XForms-Standard führt Open Office einen neuen Dokumenttyp ein.

Kleine Fortschritte bei XML

Keine großen Verbesserungen bringt die neue Version in punkto XML. Es ist weiterhin unter Star Office und Open Office nicht möglich, Dokumente auf Basis benutzerdefinierter Schemata zu verfassen, wie das in MS Office 2003 geht. Wie schon in vorherigen Ausführungen bieten die Büroanwendungen die Möglichkeit, die eingebauten XML-Formate beim Speichern mittels XSLT zu transformieren und beispielsweise nach XHTML zu überführen. Allerdings kann die Software den Benutzer nicht zwingen, sich an eine vorgegebene Struktur zu halten und so die Erstellung von validen XML-Dokumenten gewährleisten. Das gilt auch für die weiterhin rudimentäre Unterstützung von Docbook, einen XML-Standard für technische Dokumentationen und Bücher. Im Test konnte die Betaversion von Open Office mehrere Beispieltexte nicht fehlerfrei öffnen.

Die Stagnation bei XML-Funktionen äußert sich zudem darin, dass auch die aktuelle Ausführung des Pakets keine Web-Services nutzen kann. Bei Microsoft spielen diese eine wesentliche Rolle bei der Neupositionierung von Office als Frontend für kaufmännische Anwendungen. Das gilt etwa für das gemeinsame Projekt mit der SAP namens "Mendocino", das Office als Alternative für das SAP-GUI vorsieht. Verglichen damit nimmt Star Office weiterhin die klassischen Aufgaben eines Büropakets wahr. Eine Ausnahme bildet dabei lediglich die neu hinzukommende Unterstützung für XForms, einer Empfehlung des W3-Consortium für elektronische Formulare.