Bündnis von Sun, IBM und Oracle

Standards sollen Microsoft Internet-Einstieg erschweren

17.05.1996

Am 20. Mai möchten IBM, Sun und Oracle in San Franzisko einen preisgünstigen und voll funktionsfähigen NC inklusive Netz- und Anwendungssoftware vorstellen. Teil der Ankündigungen sind auch ein neues, in den Sun-Labors entstandenes Betriebssystem sowie technische Richtlinien für Entwickler. Außerdem sollen bei dieser Veranstaltung eine Reihe weiterer Partnerunternehmen genannt werden, die Geräte, Netztechniken oder Software auf den NC abstimmen wollen.

Nach Einschätzung des Börsenblatts "Wall Street Journal" richtet sich die Initiative gegen Microsoft und Intel. Die Partner wollen den Internet-Markt mit Techniken erschließen, die die bisherigen Desktop-Marktführer außen vor lassen. So sollen die neuen Gerätespezifikationen weitgehend unabhängig von Prozessor und Betriebssystem funktionieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei Suns Interpreter-Sprache Java sowie ein neues, unter der Bezeichnung "Kona" entwickeltes Betriebssystem.

Hinzu kommt, daß laut Michael Gedon, Marketing-Leiter von Oracle Deutschland, als Anwendungen für den NC die klassischen Windows-Applikationen schon aufgrund ihres Umfangs nicht geeignet sind. Die in San Franzisko vorgestellten Geräte seien statt dessen mit Browsern und kleinen Anwendungskomponenten ausgestattet, wie man sie etwa mit IBMs Opendoc-Technik erstellen kann.

Zur NC-Ausstattung gehören laut Gedon Netz- und E-Mail-Features, Verschlüsselungstechniken sowie Komponenten für Büroanwendungen. Geladen werden die Objekte über eine Corba-kompatible Schnittstelle. Ganz ohne Microsoft-Produkte geht es jedoch nicht. So habe man Lizenzen zur Einbindung von OLE-Objekten erworben. Außerdem sollen alle NC-Anwendungen auch auf herkömmlichen PCs laufen.