Standard-Software für Arbeitsplatzcomputer:Leistungsstand, Einsatzmerkmale und Entwicklungstendenzen

08.02.1985

Fragen der integrierten Nutzung von Standardpaketen für Endbenutzer-Anwendungen auf Mikrocomputern bilden den Schwerpunkt der derzeitigen Diskussionen über den Einsatz von Arbeitsplatzrechnern. Besonders dem Bereich der Betriebssystemfamilien CP/M und MS-DOS widmet sich der folgende Beitrag*.

Die dezentrale Ausbreitung der Datenverarbeitung in die verschiedensten Funktionsbereiche und das Vordringen der Dialogverarbeitung führen zu immer höheren qualitativen und quantitativen Anforderungen und Aufwendungen bei der Erstellung von Software. Gerade im Mikrocomputerbereich ist eine im Verhältnis zum Preis für die Hardware annehmbare Entwicklung individueller Programme durch einzelne Anwender kaum noch wirtschaftlich. Es ist daher nicht weiter erstaunlich, daß es sich bei dem größten Teil der auf Mikros eingesetzten Anwendungsprogramme um Standardsoftware handelt.

Drei Klassen von Mikro-Anwendern

Neben dem Aspekt, daß Standardprogramme für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden können, spielt es für die Entwickler dieser Programme eine große Rolle daß ein Mikro-Standardprogramm jeweils auf einer Reihe verschiedener Rechnersysteme implementiert werden kann.

Standardsoftware unterstützt den Benutzer eines Mikrocomputers bei der Erledigung von Routineaufgaben und zunehmend auch bei der Lösung von fallweisen Problemen mit laufend wechselndem Verarbeitungsprofil.

Die oft geübte Pauschalierung des Begriffes "Benutzer" oder "Endnutzer" führt allerdings zu vielfältigen Mißverständnissen. Für den hier angesprochenen Kontext ist zumindest von drei Klassen von Nutzern der Standardsoftware auszugehen: Systemanalytiker/-designer Softwareentwickler (in einer EDV-Abteilung)

Diesem Anwenderkreis bietet Mikro-Standardsoftware eine Systementwicklungsumgebung, die sich inzwischen durch weit mächtigere Werkzeuge auszeichnet als solche die höhere Programmiersprachen wie etwa Cobol oder PL/1 bieten Systementwicklung unter Verwendung fertiger Anwendungspakete für typische DV-Funktionen wie Datenmanagement, Eingabemaskengestaltung, Ausgabelisten-Design Kommunikation und Kalkulation ist bedeutend anwendungsnäher als herkömmliche Entwicklungen in höheren Programmiersprachen.

Es werden dabei an den einzelnen Entwickler jedoch hohe Anforderungen an Systemstrukturierungsfähigkeiten und endnutzerorientiertes Design gestellt; dies sind Anforderungen, die bei herkömmlicher Entwicklung oft im Team verteilt wurden. Ergebnis einer derartigen Systementwicklung für Anwendungsprobleme in den Fachabteilungen oder für Branchenlösungen sind Templates, die verzahnt mit den verwendeten Anwendungspaketen, die zu lösende DV-Aufgabe individuell repräsentieren.

Mikro-geschulte qualifizierte Endnutzer (in der Fachabteilung)

Diesem Nutzerkreis bieten die höheren Mikro-Standardanwendungspakete einen leistungsfähigen Werkzeugkasten zur eigenständigen Implementierung und Lösung betriebswirtschaftlicher Aufgabenstellungen. Dieser DV-Nutzerkreis war in der (klassischen) Mainframe-Umgebung bisher praktisch nicht vertreten. Gerade durch Arbeitsplatzrechner wird hier die Tendenz verstärkt die Lücke zwischen DV-Spezialisten und (Organisations-)Fachleuten in den einzelnen Fachabteilungen zu schließen.

Ungeschulte Endnutzer/-Bediener am betrieblichen Arbeitsplatz

Dieser Nutzerkreis unterscheidet sich in seinem Qualifikationsprofil kaum vom Bediener eines Terminals in der klassischen Groß-EDV. Für ihn läßt sich eine unüberschaubare Fülle leistungsfähiger Anwendungen als Turn-key-Lösungen auf der Grundlage von Mikro-Standardsoftware vorbereiten.

Textverarbeitung und Dokumentenverwaltung

Textverarbeitung ist nach neuesten amerikanischen Studien die führende Anwendung. Diese Entwicklung wurde dadurch begünstigt, daß immer mehr Kleinst- und Kleinbetriebe einen Mikrocomputer nutzen, der dann sehr schnell den elektrischen Schreibmaschinen in den Büros Konkurrenz machte. Mittlerweile werden von vielen Softwareherstellern eine Fülle von Textverarbeitungssystemen angeboten, die komfortable Funktionen zur Verfügung stellen. Von dem am weitesten verbreiteten Textverarbeitungssystem Wordstar wurden bisher über 800000 Exemplare verkauft.

Wichtige Funktionen solcher Textverarbeitungspakete zur Unterstützung der Texterfassung, -veränderung und -korrektur sind zum Beispiel das Löschen und Einfügen von Buchstaben, Wörtern oder Zeilen, Blockverarbeitung, Suchfunktionen oder Silbentrennung, um nur einige der in den meisten Systemen vorhandenen Leistungsmerkmale zu nennen. Im weiteren sind in der Regel eine Fülle von Formatierungsfunktionen zur Gestaltung des Druckbildes zu nennen, wie Fettdruck, Unterstreichen oder Randausgleich.

Wichtig im Zusammenhang mit Textsystemen ist auch deren Erweiterung um Zusatzfunktionen (meist in der Form von Zusatzprogrammen) wie Bausteinverarbeitung, Textkorrektur oder Erstellung von Inhalts- und Abbildungsverzeichnissen (zum Beispiel bei Wordstar: Mailmerge, Wordindex, Microspell).

Datenbanken und Datenmanagement

Flexibles Datenmanagement ist eine weitere zentrale Anwendungsaufgabe für einen Rechner am Arbeitsplatz. Das Spektrum der hierfür zur Verfügung stehenden Programme reicht von Endnutzer-Datenverwaltungssystemen (zum Beispiel Infostar, dBase) bis zu komplexen Netzwerk-DB-Systemen für anspruchsvolle Systementwicklung. Funktionen, die solche Programme zur Verfügung stellen müssen, umfassen die Datenerfassung, Datenverwaltung und -organisation, verschiedene Retrievalfunktionen sowie Möglichkeiten der Erstellung von vielfältigen Standard- oder Einmal-Reporten.

Vom grundsätzlichen Design her unterscheiden sich die verbreiteten Mikro-Datenmanagementsysteme für Endnutzer erheblich. Infostar ist beispielsweise menügesteuert. Alle Eingabeformularmasken und Reportdefinitionen werden im Dialog mit dem Bildschirm-Editor erstellt. dBase bietet eine höhere Programmsprache zur individuellen Gestaltung der Datenmanagementaufgaben einer bestimmten Anwendung; die Programmerstellung kann durch (Fremd-)Utilities wie dUtil, Quickscreen oder Quickcode vereinfacht werden. Bei der Datenorganisation werden Index-Files verwaltet. Die gleichzeitige Arbeit mit mehreren Dateien ist in unterschiedlicher Ausprägung möglich.

Die Systeme unterstützen geprüfte Eingaben mit Bildschirmformularen und vielfältige Optionen bei satzweisem Retrieval für Änderungsdienst oder Löschen. Begrenzte Verknüpfungsoperationen für Zahlen und auch Zeichenketten bei Eingaben oder Reporten sind möglich. Die Reportgenerierungsfähigkeiten genügen regelmäßig den in der Groß-EDV üblichen Standards. Die Abfragesprachen gestatten die Definition komplexer Relationen. Reorganisation nach unterschiedlichsten Selektions- und Sortierkriterien wird angeboten.

Tabellenkalkulationsprogramme oder Spread-Sheets werden erst seit wenigen Jahren angeboten. Es handelt sich hierbei um einen Typ von Standardprogrammen, der erstmals für Mikrocomputer entwickelt wurde und wie kaum eine andere Anwendung die flexiblen dezentralen Datenmanipulationsmöglichkeiten am Anwenderarbeitsplatz widerspiegelt.

Der Benutzer arbeitet mit einem aus einzelnen (durch Zeilen und Spalten gebildeten) Zellen bestehenden Arbeitsblatt. Auf dem Bildschirm ist jeweils ein Ausschnitt des gesamten Arbeitsblattes sichtbar. Die einzelnen Zellen können nun mit Text, Zahlen oder Formeln gefüllt und verknüpft werden. Auf diese Weise ergeben sich Möglichkeiten zur Berechnung, die eine Fülle von Anwendungen abdecken, für die früher ein umständliches Vorgehen mit Papier, Bleistift und Taschenrechner notwendig war. Insbesondere Alternativrechnungen oder Was-wäre-wenn-Untersuchungen, also quantitativ-analytische Problemstellungen, eignen sich für die Bearbeitung mit Tabellenkalkulationsprogrammen.

Tabellenkalkulation oder Spread-Sheets

Die Leistungsfähigkeit von Spread-Sheet-Systemen der zweiten Generation, wie etwa Lotus 1-2-3, hat inzwischen einen hohen Standard erreicht. Diese qualitative wie auch quantitative Leistungsfähigkeit macht es möglich, Tabellenkalkulationssysteme mehr und mehr zur Systementwicklung von kaufmännischen oder technischen Anwendungsproblemen zu nutzen, für die bisher höhere Programmiersprachen Verwendung fanden. Ergebnis einer solchen Systementwicklung ist ein Spread-Sheet-Template der implementierten Anwendungsaufgabe.

Einmal verkörpert das Tabellenkalkulationssystem selber Standardsoftware zur Lösung von Einmalaufgaben wie auch laufenden betrieblichen Anwendungen. Darüber hinaus lassen sich im Rahmen eines Spread-Sheet-Systems (praktisch beliebig komplexe) Aufgaben als Standardanwendungen vorbereiten, die am Arbeitsplatz durch Bediener unverändert oder durch erfahrene Anwender interaktiv modifiziert genutzt werden können.

Business Graphics

Ebenfalls eine relativ junge Anwendung stellt der Bereich der Business Graphics auf Mikrocomputern dar. Zweck der auf diesem Gebiet angebotenen Programme ist die Visualisierung numerischer und/oder struktureller Daten als Balken-, Linien- oder Kuchendiagramme, um nur die wichtigsten Diagrammformen zu nennen.

Die Business-Graphics-Fähigkeiten von integrierter Mikro-Standardsoftware haben inzwischen einen Standard erreicht, der dieses Anwendungsfeld als zusätzliche Auswertungsoption betrieblicher Daten in vielen Bereichen eines Unternehmens interessant macht- ganz abgesehen von spezialisierten Grafikanwendungen in bestimmten Fachabteilungen, in denen ohnehin schon immer grafische Anwendungen vorgelegen haben. Gerade hier erlangt der Aspekt kompatibler Datenformate große Bedeutung. Business Graphics als mehr oder weniger selbstverständliche zusätzliche Aufbereitungsoption betrieblicher Informationen ist nur dann in einem realistischen Kosten Nutzen-Verhältnis alltäglich anwendbar, wenn keine komplexen Datentransformationen notwendig sind.

Ähnlich flexibel und elegant ist Business Graphics in den neuen integrierten Standard-Anwendungspaketen wie Open Access oder Symphonie nutzbar. Dort bieten sich Schnittstellen zur Grafik auch aus den Datenbankmodulen dieser Systeme heraus. Durch diese Verzahnung mit Spread-Sheet-Systemen oder Datenbanken wird das Problem des bei Grafik naturgemäß schwierigen Daten(-austausch)-Formats einer Lösung im stabilen täglichen Anwendungsbetrieb nähergebracht.

Bisher wurden Daten-Austauschprobleme bei Business Graphics auf einer mehr höheren Ebene strukturierter Anwendungsdaten angesprochen. Darüber hinaus ist die Vereinheitlichung von Computergrafik auf niedrigeren Systemebenen ohnehin ein Bereich, auf dem in den letzten Jahren intensive Fortschritte erzielt wurden. Eine Erhöhung der Einheitlichkeit bei verschiedenen grafischen Anwendungspaketen wird sicherlich in Zukunft erreicht werden, wenn sich der GKS-Grafikstandard verbreitet hat. Digital Research hat zum Beispiel in dem in CCP/M integrierten GSX (graphic system extension) den GKS-Standard realisiert. Darauf aufbauend gibt es bereits mehrere Anwendungspakete wie zum Beispiel DR-Graph oder DR-Draw, welche die maschinenunabhängige Architektur dieses Grafikstandards ausnutzen.

Von der Bedeutung her gesehen rangieren Standardgrafikprogramme sicherlich unter der von Textverarbeitungssystemen oder Spread-Sheets. Dies ist zum Teil damit zu begründen, daß für Grafiksysteme oft noch eine erweiterte Hardware-Geräteausstattung notwendig ist, während alle anderen Anwendungen auf einer bestimmten Minimalkonfiguration lauffähig sind. Diese Merkmale verschieben sich jedoch sehr schnell. Zunehmend gehört Grafikfähigkeit zum standardmäßigen Leistungsangebot von Mikro-Hardware. Weiterhin verbessern sich die Konzepte, Grafik automatisch aus vorliegenden Datenbeständen auf einem Arbeitsplatzcomputer als eine der möglichen Informationsaufbereitungsoptionen zu generieren. Dieses Angebot wird sicherlich in naher Zukunft auch eine entsprechende Nachfrage im Bürobereich nach sich ziehen.

Kommunikation und Datenaustausch

Mikro-Kommunikation erstreckt sich auf vielfältige Bereiche. Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Mikrocomputersystemen, zwischen Mikrocomputer und Groß-EDV sowie zwischen Mikrocomputern und öffentlichen Datenbanken sind dabei wichtige standardmäßige Anwendungsgebiete, die entsprechend durch Software zu unterstützen sind. Zunehmend gewinnt auch die Integration von Kleincomputern in die Kommunikationsdienste lokaler Netz an Bedeutung.

Die eingesetzten Standardprogramme müssen dabei Funktionen erfüllen können wie etwa Datenübertragung, Terminalemulation oder auch Konvertierungsfunktionen, letztere bedingt zum Beispiel durch unterschiedliche Betriebssysteme und Diskettenformate bei Mikrocomputern.

Für diese Kommunikationsaufgaben wird ein breites Spektrum an Standardsoftware angeboten. Schwerpunkte (in den USA) liegen bei Software zur Kommunikation über öffentliche Netze; hier sind oft Funktionen des Verbindungsaufbaus integriert. Diese Kommunikation kann mit öffentlich zugänglichen Datenbanken geschehen. Es mag sich aber auch um Dialogverkehr oder Dateiaustausch mit anderen Mikros handeln; Standardsoftware (etwa BSTAM) erlaubt hier zum Beispiel protokollgestützten gesicherten File-transfer. Weitere Anwendungsschwerpunkte liegen in der Datenstation-Emulation für weitverbreitete Groß-EDV Systeme (zum Beispiel IBM 2780/3780 RJE-Protokolle, IBM 3270 Terminalemulation).

Neben eine fallweise angewandte Datenübertragung und somit eine jeweils nur für die Dauer der Übertragung errichtete Verbindung tritt zunehmend die Kopplung von Datenverarbeitungssystemen im Rahmen eines lokalen Netze mit dem Ziel der gemeinsamen Nutzung verteilter Ressourcen. Neben der Standardsoftware können dabei auch differenzierte Peripheriegeräte wie Schönschreibdrucker oder Farbplotter von den in das LAN integrierten Mikrocomputern gemeinsam genutzt werden. Für die LAN-Kopplung besteht ein breites Angebot an Standardsoftware. Die professionelle Erprobung steckt noch in den Anfängen.

Zunehmend wird auch die Integration des Dienstleistungsangebots von öffentlichen Informations- und Kommunikationssystemen, wie etwa Btx oder Teletex, in den Mikro-Arbeitsplatz bedeutend. Auch hierfür werden Standard-Anwendungsprogramme - oft mit den notwendigen Hardwareerweiterungen als Mikro-Steckkarten - angeboten.

Projektmanagement Terminplanung

Die schon erwähnten neuen integrierten Anwendungspakete wie etwa Symphonie oder Open Access haben die Kommunikationsfunktionen in die anderen Anwendungsbereiche integriert. So ist etwa dabei Open Access die Adreßinformationsverwaltung der Anschlußpartner im Rahmen des Datenmanagementsystems möglich. Bei Symphonie lassen sich externe Daten direkt in ein aktives Spread-Sheet einschleusen.

Standardprogramme für die Planung, Steuerung und Überwachung von Projekten scheinen noch nicht in breiter Nutzung zu sein, obwohl Netzplantechnik-Software mit dem üblichen Leistungsprofil angeboten wird.

Flexible Möglichkeiten, das Projektmanagement durch den Einsatz von Mikros zu unterstützen, bestehen neben der Verwendung von dedizierter Software darin, Standardsoftware für andere Funktionen integriert einzusetzen. So kann man für einzelne Aufgaben des Projektmanagements wie zum Beispiel die Verwaltung der Projektdaten, Terminübersichten, Balkendiagramme, Kostenplanung oder Kapazitätsplanung Standardprogramme etwa für Datenmanagement, Spread-Sheets und Textverarbeitungssysteme verzahnt nutzen. Das vorbereitete allgemeine Projektmanagementsystem besteht dann aus diesen Standardpaketen und den entsprechend entwickelten verschiedenen Templates für Projektmanagement.

Individuelle Terminplanung ist ein weiterer möglicher Standardanwendungsbereich. Auch hier gilt - wie für das Projektmanagement -, daß Standardsoftware angeboten wird, jedoch nur gering genutzt wird.

Im Rahmen von Open Access werden verschiedene Funktionen für individuelle Terminplanung, wie auch Team-Terminplanung angeboten. Unterstützt werden die Termineintragungsfunktionen, gegebenenfalls mit Wiederholungsanforderungen oder Kollisionskontrollen. Retrieval ist möglich nach Zeitpunkt und Inhalt. Verzahnt ist eine Adreßverwaltung. Terminübersichten, für Tage oder Wochen, lassen sich ausgeben.

Die bereits eingesetzte Softwarerevolution wird sich in den kommenden Jahren dieses Jahrzehnts fortsetzen. Entsprechend werden Softwareaspekte im Design neuer professioneller Mikros für Endnutzer im Vordergrund stehen, von den Beschaffungs- und Unterhaltungskosten eines Arbeitsplatzrechners her wird Software und die sie begleitenden Lehr- und Lernkonzeptionen sowie Dokumentationen den größten Anteil einnehmen.

Entwicklungstendenzen

Die selbständige Nutzung der oben angesprochenen Werkzeuge für Text, Datenmanagement, Kalkulation, Business Graphics oder Kommunikation durch Endnutzer am Arbeitsplatz wird mehr und mehr zu selbstverständlichen Tätigkeitsmerkmalen im Bürobereich werden. Dazu werden diese Tools Standarddienstleistungen der Mikros auf Betriebssystemebene werden, dies in ähnlich integrierter Form wie die neuen multifunktionalen Pakete aufzeigen. Nachdem in den letzten Jahren ein erheblicher Fortschritt im visuellen Bereich stattgefunden hat - durch Small-Talk-orientierte Systeme und Computergraphik -, wird in Zukunft die Integration von Sprache zunehmen. Eine wichtige Facette der sich zur Zeit auftürmenden Hemmnisse für selbstverständliche Nutzung sind offene Fragen in der Theorie der Sprach- und Inhaltserkennung sowie als Konsequenz fehlende Software.

Intelligenzverstärker

Durch die Integration leistungsfähiger Endnutzerwerkzeuge und verbesserter Kommunikationsschnittstellen werden Mikrocomputer - neben der Abwicklung bekannter DV-Routineaufgaben - zunehmend als Intelligenzverstärker für vielfältige fallweise Individualprobleme im Bürobereich Einsatz finden. Die dazu notwendigen Daten werden über Netze bereitgestellt, an denen leistungsfähige Datenbanksysteme bereitstehen. Verarbeitungsleistung wird gegebenenfalls in vielen Varianten und Optionen mehr und mehr in den Arbeitsplatz verlagert. Entsprechend sind Weiterentwicklungen bei Standardsoftware für Kommunikation und Datenmanagement zu erwarten.

Es wird sich der Trend fortsetzen zur Lösung betriebsindividueller Aufgaben in betrieblichen Funktionsbereichen und spezifischen Branchen insbesondere im Mikro-Bereich gegebenenfalls angepaßte Standardsoftware einzusetzen. Zum Entwurf dieser Standardpakete werden zunehmend die höherwertigen Tools an Stelle von Programmiersprachen Verwendung finden.

* Dieser Beitrag wurde entnommen aus "Der PC im Büro. 2. Europäischer Kongreß über Büro-Systeme & Informations-Management" - Proceedings - veranstaltet von CW-CSE, Communications Service & Edication, Friedrichstraße 31, 8000 München 40, Telefon: 0 89/38 17 20